Bürgerbus kommt richtig in Fahrt

Verkehr: Im ersten Halbjahr 2007 wurden etwa so viele Fahrgäste wie im gesamten Vorjahr befördert.

Burscheid. Ist die Zeit der negativen Schlagzeilen für den Bürgerbus vorbei? Die aktuellen Fahrgastzahlen lassen zumindest aufhorchen: Alleine im ersten Halbjahr des laufenden Jahres wurde etwa so viele Menschen mit dem gelben Mercedes transportiert wie im gesamten Vorjahr.

Die exakten Zahlen: 4500 Menschen nahmen 2006 im Bürgerbus Platz und sorgten damit für einen Erlös durch den Fahrscheinverkauf in Höhe von 3432 Euro. Von Januar bis Ende Mai dieses Jahres ließen sich 4236 Bürger von den insgesamt 20 Fahrern transportieren. Darunter waren 1183 Schwerbehinderte. Der Erlös: 3210 Euro. "Das ist natürlich eine enorme Steigerung", freut sich der neue Vorsitzende des Bürgerbusvereins, Klaus Kupferschmidt. Hochgerechnet könnten die Fahrgastzahlen in diesem Jahr die Rekordmarke von 9500 Fahrgästen erreichen. Das würde einer Steigerung im Vergleich zum Vorjahr um über 110 Prozent entsprechen.

Ursache für die hohe Resonanz ist laut Kupferschmidt im Wesentlichen der Wegfall der Buslinie 229 über den Griesberg. Nicht nur über die Menschen aus diesem Stadtteil darf sich der Verein nun als Kunden freuen, sondern auch über einen städtischen Zuschuss. "Wir bekommen eine gewisse Zuwendung, weil der Anteil für die Linie 229 weggefallen ist", erläutert Kupferschmidt, der auch Fahrer ist.

So konnte er am vergangenen Montag zählen, dass alleine über 30 Fahrgäste vom Griesberg aus in die Innenstadt fahren wollten, um einzukaufen. Häufig seien Senioren und Schwerbehinderte darunter. "Das wäre eine Katastrophe für diese Menschen, wenn es diese Linie nicht mehr geben würde. Dann müssten alle mit einem Taxi fahren", meint der Vorsitzende, der mit den aktuellen Zahlen zwar leben könnte, aber mehr erreichen möchte. "Mein Ziel ist es, dass wir auch Menschen als Fahrgäste gewinnen, die aus Umweltgründen das Auto stehen lassen." Auch möchte er weitere Sponsoren an Land ziehen. Geschäftsleute profitierten schließlich davon, dass die Menschen in die Stadt gefahren werden - sie könnten seiner Meinung nach auch verstärkt Werbung machen.