Jubiläumsausgabe vom 15. bis 30.03.2024 25 JahreLit.Cologne: Das sind die Highlights im Jahr 2025
Köln · Als das Kölner Literaturfestival Lit.Cologne vor 25 Jahren erstmals an den Start ging, rümpften Kritiker die Nase. Doch das Festival wurde zum Kassenschlager. Was zur Jubiläumsausgabe geplant ist.
Als das Kölner Literaturfestival Lit.Cologne vor 25 Jahren erstmals an den Start ging, rümpften die Kritiker der großen Feuilletons verschnupft die Nase, während das Publikum für die Karten Schlange stand. Seitdem kann das Festival jährlich bis zu 110 000 Besucher verzeichnen, 27 000 davon sind Kinder und Jugendliche.
Zum Erfolgsgeheimnis gehört, dass die Macher die Grenzen zwischen Unterhaltung und Literatur erfolgreich vermischt haben und so auch das Lesen und Zuhören populär machten. „Bei der Lit.Cologne wird die Lesung zu einem kulturellen Erlebnis. Das Festival macht das Publikum und die Feuilletons gleichermaßen glücklich”, freut sich die für Kultur zuständige NRW-Ministerin Ina Brandes am Dienstag bei der Vorstellung des Jubiläumsprogramms.
Im kommenden Jahr gibt es zwischen dem 15. und 30. März zahlreiche Highlights: So kommt am 17. März etwa der italienische Autor und Journalist Roberto Saviano in die Flora. Er schreibt seit 20 Jahren über die Machenschaften der Mafia und lebt daher seit Langem unter Polizeischutz. In seinem aktuellen Buch „Treue” liegt der Fokus auf der Rolle der Frauen in der Mafia.
Die unfassbare Geschichte von Gisèle Pelicot hat unzählige Menschen weltweit gleichermaßen geschockt und berührt. Sie wurde von ihrem Mann jahrelang betäubt, missbraucht und fremden Männern zugeführt. Ihre Tochter Caroline Darian beschreibt in ihrem Buch „Und ich werde Dich nie wieder Papa nennen”, wie sich das gemeinsame Trauma in einen Kampf verwandelt hat. Sie ist am 17. März im WDR-Funkhaus zu Gast.
Hornby und Biermann reden über Fußball und Literatur
Um ein ganz anderes Thema geht es am selben Tag abends in der Flora. Dort blickt Nick Hornby auf sein 1992 erschienenes Fußball-Kultbuch „Fever Pitch” zurück, das sich erstmals vor 30 Jahren den Gefühlswelten von Fußballfans gewidmet hat und das Schreiben über Fußball grundlegend verändert hat. Zu Gast ist auch der deutsche Sportjournalist Christoph Biermann.
Nicht fehlen darf im Jubiläumsjahr die große Gala, bei der Olli Dittrich, Sibel Kekilli und „Bergdoktor” Hans Sigl am 20. März in der Philharmonie die schönsten Dankestexte vorlesen. Ihre neuen Titel stellen in Köln der französische Shootingstar Édouard Louis (19. März, Schauspiel im Depot) und der deutsche Bestsellerautor und Schauspieler Joachim Meyerhoff (19. März, Theater am Tanzbrunnen) vor. Als Thrillerautor präsentiert sich erstmals der Virologe Hendrik Streeck. Sein Debütwerk „Das Institut” wird am 29. März in der Kulturkirche von Jan Josef Liefers gelesen.
Der bekannte TV-Showmaster Hans Rosenthal hatte in seinem Buch „Zwei Leben in Deutschland” über sein Überleben als Jude in der NS-Zeit geschrieben. Erinnert wird daran am 23. März im Comedia-Theater von seinen Kindern Gert Rosenthal und Birgit Hoffmann. In „Die Kriege der Gegenwart” analysiert der frühere grüne Außenminister Joschka Fischer am 25. März im WDR-Funkhaus die Verschiebungen der aktuellen Weltordnung.
In der Reihe „Bücher meines Lebens” sind in diesem Jahr der frühere Freiburger Fußballtrainer Christian Streich (18. März, WDR-Funkhaus), der Linken-Politiker Gregor Gysi (20. März, Stadthalle) und Sänger Wolfgang Niedecken (21. März, Flora) zu Gast bei der Lit.Cologne. Dort sprechen Smudo und Thomas D. am 20. März im Kongresszentrum der Messe über die Lyrics ihrer Band Fanta 4.
Am 26. März präsentiert Michael Lentz in der Philharmonie sein Buch über das Leben und Wirken des Musikers Herbert Grönemeyer, der auch selbst vor Ort sein wird. Über Frauenfreundschaften in der Literatur sprechen am 18. März in Theater am Tanzbrunnen die Schauspielerinnen Annette Frier und Maren Kroymann.
„Walt Disneys Donald Duck. Die ultimative Chronik” ist das Werk, das die Fans des berühmten Erpels unbedingt im Regal stehen haben müssen. Vorgestellt wird es am 20. März im Comedia-Theater vom Herausgeber Daniel Kothenschulte, FAZ-Literaturchef Andreas Platthaus und dem einzigen offiziellen Donald-Duck-Zeichner in Deutschland, Ulrich Schröder.
Eine besondere Begegnung gibt es am 28. März in der Stadthalle, wenn Heidi und Dracula aufeinandertreffen. Beleuchtet werden die Parallelen zwischen den beiden Klassikern vom Präsidenten der Heidiseum-Stiftung Peter Otto Büttner und vom Dracula-Experten Mark Benecke. Eine literarische Revue über den Bergbau im Ruhrgebiet und anderswo gibt es am 19. März mit Dietmar Bär und Esther Schweins in der Stadthalle.