Verkehr Mehr Sicherheit für die Fahrgäste bei der KVB
Köln · Wegen der Wünsche von Fahrgästen, Anwohnerschaft und Mitarbeitenden setzt die KVB das von Dezember bis Ende März erfolgreich umgesetzte Pilotprojekt „erhöhte Sicherheitsbestreifung“ am Neumarkt und am Ebertplatz weiter fort.
Wegen der unhaltbaren Situationen wurden die Haltestellen ab dem 27. Dezember rund um die Uhr von Teams mit jeweils vier Einsatzkräften eines durch die KVB beauftragten externen Sicherheitsdienstleisters und einem KVB-Service-Mitarbeiter kontrolliert. Der Einsatz stellte eine Sofortmaßnahme dar, wurde zunächst zeitlich auf drei Monate begrenzt und auf eigene Kosten umgesetzt.
Der erhöhte Personaleinsatz war laut KVB äußerst erfolgreich und zeigte eine sofortige Wirkung: Die Dealer zogen sich aus den Haltestellen in angrenzende Bereiche außerhalb des Einflussbereichs des Sicherheitsteams zurück. Die Obdachlosen, die sich in der Haltestelle angesiedelt hatten und diese erheblich verunreinigten, wurden veranlasst, diese zu verlassen. Der Erfolg der Einsätze war allerdings lokal auf die Haltestellen begrenzt. Die von der KVB durchgeführten Maßnahmen am Ebertplatz führten in der Folge zu einer Verschärfung des Problems zum Beispiel am Appellhofplatz oder am Hansaring.
Hinsichtlich der Sonderbestreifung am Ebertplatz und am Neumarkt hat die KVB folgendes Vorgehen festgelegt und in die Wege geleitet: Bis die erneute Auftragsvergabe für die benötigten externen Dienstleister zu einer Rund-um-die-Uhr-Bestreifung von Ebertplatz und Neumarkt erfolgt ist, werden KVB-Mitarbeiter der Abteilung Fahrgastsicherheit und -service die Bestreifungen im Rahmen der vorhandenen personellen Kapazitäten punktuell fortsetzen. Die Wiederaufnahme der 24-Stunden-Betreifung kann voraussichtlich bereits ab dem 22. April erfolgen.
Die KVB plant ein erweitertes Sicherheitskonzept für das gesamte Stadtgebiet „Die KVB hat fristgerecht bereits vor der Sofortmaßnahme am Ebertplatz und am Neumarkt im November ein Konzept für mehr Sicherheit und Sauberkeit in ihren Fahrzeugen und an den wesentlichen Haltestellen der Stadt bei der Verwaltung eingereicht“, erläutert KVB-Chefin Stefanie Haaks.
Das im Rahmen der Haushaltsbegleitbeschlüsse von der Politik geforderte Konzept beziehe sich auf das gesamte Netz des Kölner ÖPNV, wurde bisher aber noch nicht in den Gremien beraten. Aufgrund der unhaltbaren Zustände und der berechtigten Beschwerden und Forderungen der Fahrgäste habe das Unternehmen nun beschlossen, am Ebertplatz und am Neumarkt vorerst weiter in Vorleistung zu gehen und die Bestreifung dort mit einem Team von drei externen Sicherheitskräften und einem KVB-Mitarbeitenden fortzusetzen.
„In Kürze soll nun über das eingereichte Gesamtkonzept und die dazugehörige Bereitstellung der benötigten Finanzmittel entschieden werden, sodass die darin vor gesehenen Maßnahmen auch auf andere Brennpunkte ausgeweitet werden können. Das Problem ist darüber hinaus aber ein gesamtgesellschaftliches Thema, das nur gemeinsam und in enger Zusammenarbeit mit den Ordnungskräften der Stadt, der Polizei sowie der Sozialarbeit gelöst werden kann. Daher sind wir froh über das Bestehen dieser Ordnungspartnerschaften”, sagt Haaks.
Das neue Konzept der KVB für mehr Sauberkeit und Sicherheit in den Fahrzeugen und an den Haltestellen sieht eine quantitative und qualitative Verstärkung der zuständigen Abteilung durch 38 zusätzliche Mitarbeiter vor. Es sollen Bezirksteams gegründet werden, die kleinere Einsatzradien abdecken und so die Präsenz in den Bezirken erhöhen. Die neue Struktur verstärkt die Wahrnehmung und fördert ebenfalls die Zusammenarbeit in den Ordnungspartnerschaften. Hierzu sind laut KVB finanzielle Mittel in Höhe von 2,5 Millionen Euro erforderlich.