Erfolgreicher Jahresstart „Cineville“-Abo auch in Düsseldorf? Das sagen die Filmkunstkinos
Düsseldorf · „Cineville“ soll es vorerst nicht geben, es würde mit dem Gildepass konkurrieren.
Kalle Somnitz ist zufrieden. Auch 2024 konnten die Düsseldorfer Filmkunstkinos, deren Leiter er ist, wieder viele Menschen erreichen. 165 000 Menschen haben im vergangenen Jahr Vorstellungen in den vier Programmkinos besucht, ein gutes Ergebnis für die Kinolandschaft in Düsseldorf: „Insgesamt sind es 20 Prozent weniger als unser bestes Ergebnis, wenn man nun herausrechnet, dass wir früher das Souterrain als Spielstätte bespielt haben, sogar nur zehn Prozent“, so Somnitz.
Und auch der Januar, meist der besucherstärkste Monat, lockte wieder viele Menschen in die Kinos der Stadt. Vor allem das „Bildungsbürgertum“, wie Kalle Somnitz es beschreibt, finde immer wieder seinen Weg in die Filmkunstkinos, aber auch viele junge Menschen.
Einige wünschen sich aber ein Umdenken in der Preisgestaltung der Kinos. Die Lösung für viele: das Flatrate-Abo „Cineville“, das in umliegenden Städten wie Wuppertal, Köln oder Leverkusen angeboten wird. In Düsseldorf beobachtet man diese Entwicklung genau, ist jedoch skeptisch, ob sich das Angebot in der Stadt durchsetzen kann: „In den meisten Städten existiert kein Kinoverbund wie bei uns, daher mussten sich viele Kinos dem Abomodell anschließen, um den Anschluss nicht zu verpassen. Das gibt es hier nicht.“
Ein weiterer Aspekt seien die geringen Gewinnmargen bei „Cineville“ sowie der Fakt, dass man mit dem Gildepass ein eigenes Rabattmodell besitze. Dieser ist mit knapp 10 000 Verkäufen pro Jahr weiterhin beliebt und würde bei einem „Cineville“-Einstieg an Popularität verlieren. Bei den Filmkunstkinos versuche man daher eher, das junge Publikum durch spannende Filmreihen für sich zu gewinnen. Ein aktuelles Beispiel sei die Werkschau der Filme David Lynchs. „Als wir von seinem Tod erfahren haben, haben wir alles in die Wege geleitet, um ein Programm mit seinen Werken zu erstellen. Und der Andrang ist groß, wir mussten viele Filme hochverlegen und selbst dort sind nach manchen Tagen schon viele Vorstellungen nahezu ausverkauft.“
Ganz abschreiben möchte man die Möglichkeit eines Abomodells allerdings nicht: „Natürlich beobachten wir die Entwicklung von ,Cineville’ und stehen auch in Kontakt mit den Verantwortlichen. Am Ende des Jahres lässt sich dann sicherlich ein Fazit ziehen, ob und in welchem Ausmaß Abomodelle für Programmkinos ein Vorteil sind“, so Somnitz. Bis dahin hofft man darauf, im Jahresverlauf viele Menschen in den Kinos zu begrüßen, um am Ende von 2025 die Marke der 165 000 Besucher zu knacken.