Serie Düsseldorfs besondere Straßen Diese Straße führt hoch hinaus

Serie | Düsseldorf · Die Fahneburgstraße ist eine der steilsten Straßen der Stadt – und stand schon international im Rampenlicht. Jogger, Radfahrer und Wintersportler schätzen die Steigung.

Dieser Hang liegt wenige Meter von der Fahneburgstraße im Aaper Wald und eignet sich im Winter hervorragend zum Schlittenfahren.

Foto: Paul Küchler

Als sich vor wenigen Wochen eine Schneedecke über Düsseldorf legte und dicke Flocken vom Himmel fielen, konnte man an den Straßen der Stadtteile Mörsenbroich, Grafenberg und Ludenberg immer wieder Kinder beobachten, die sich, dick eingepackt in Schneeanzügen und mit Mützen und Handschuhen, in Richtung Grafenberger und Aaper Wald aufmachten. Hinter sich hergezogen hatten nicht wenige von ihnen einen Schlitten. Ihr Ziel: Die steilen Hänge im Wald. Einer davon liegt nicht weit entfernt von der Fahneburgstraße, eine von Düsseldorfs steilster Straßen.

Ein Donnerstagmittag im Januar. Kalt ist es, doch immerhin machen sich der blaue Himmel und einige Sonnenstrahlen zwischen den dicken grauen Wolken bemerkbar. Im Osten Düsseldorfs, direkt rund um die Stadtteilgrenzen Ludenbergs, Mörsenbroichs und Grafenbergs ist wenig los. Bis auf einige Spaziergänger und Hundebesitzer samt ihren Vierbeinern sind kaum Menschen unterwegs.

Hier, am Fuß des Waldes und auf dem Weg zur Düsseldorfer Galopprennbahn, liegt die Fahneburgstraße. Zur Rechten der Straße befinden sich beeindruckende Villen, auf der linken Seite die mächtigen Bäume des Aaper Walds.

Lang ist sie nicht, die Fahneburgstraße. Auf knapp einen Kilometer bemisst sie sich, auf ihrem Weg in den Wald. Und doch stand diese Straße bereits im Fokus internationaler Beobachter. 2017 war das, als die Tour de France ihren Ausgangspunkt in Düsseldorf nahm. Während in vielen Teilen der Stadt zunächst Einzelzeitfahren anlässlich der ersten Etappe stattfanden, führte die zweite Etappe über knapp 200 Kilometer von Düsseldorf bis nach Lüttich (Liege) in Belgien.

Bei Schnee geht es mit dem Schlitten die Straße herunter

Ebendieser Kurs führte in einer Schleife über Erkrath, das Neandertal und Mettmann zurück in die Landeshauptstadt und dann weiter gen Westen. Und ein Teil davon war – Sie ahnen es vielleicht – auch die Fahneburgstraße, eben auf dem Weg in Richtung Rennbahn und dann weiter nach Erkrath. Tausende Menschen jubelten seinerzeit an den Straßenrändern während die pfeilschnellen Radfahrer an ihnen vorbeisausten.

Heute ist es ruhiger an der Fahnenburgstraße – bis auf sonntags. Genauer: Bis auf jene Sonntage, an denen Pferderennen an der Galopprennbahn Grafenberg, die ja eigentlich in Ludenberg liegt, stattfinden.

Dann fährt nicht nur eine Sonderbuslinie, auf deren Weg auch eine Haltestelle an der Fahneburgstraße liegt, die Straße hinauf. Oftmals sind unzählige Besucher unterwegs – zu Fuß, mit dem Rad oder Auto. Und auch die Tiere müssen ja schließlich zur Rennbahn gelangen. So sieht man häufig schwere Autos mit Pferdeanhängern die Fahnenburgstraße hochfahren.

Aber es gilt nicht nur jene zu beobachten, die Sport treiben, oder auf dem Weg dorthin sind, sondern vielleicht auch selbst aktiv zu werden. Dafür eignet sich die Fahneburgstraße als eine der steilsten der Stadt nämlich ganz hervorragend. Anfänger können etwa einfach den Fußgängerweg auf der linken Seite in Richtung Rennbahn entlangspazieren. Steil wird es recht schnell, und dann werden die Muskeln gut gefordert. Noch gesünder wird es für den Körper, wenn gejoggt wird, dann kommt man nämlich gut ins Schwitzen. Doch besonders am Wochenende in den Sommermonaten wartet dann direkt eine kleine Sünde zur Belohnung: An der Kreuzung zur Rennbahnstraße, direkt am Parkplatz am Eingang des Aaper Waldes, steht oftmals ein Eiswagen, der eine kleine, aber feine Auswahl an Speiseeis hat.

Der Weg zurück, also wieder in Richtung Mörsenbroicher Weg und Lenaustraße, geht deutlich schneller als umgekehrt. Kein Wunder, es geht ja auch bergab. Besonders spaßig dürfte das für all diejenigen gewesen sein, die vor wenigen Wochen einfach den Weg mit ihrem Schlitten entlangrutschen konnten. Das geht einfach an wenigen Orten so gut wie an der Fahneburgstraße, einer der steilsten der Landeshauptstadt.

(pvk mbo)