Aktionsplan für die A 46

Seit 25 Jahren kämpfen die Anwohner der Gansbruchsiedlung gegen den Autobahnlärm. Jetzt setzten sie auf eine konzertierte Aktionen.

Düsseldorf. "Man hat uns damals für dumm verkauft", sagt Eckhart Schunk. Damals, das war im Jahr 1987, als im Rahmen der Bundesgartenschau auch die A 46 eröffnet wurde. Was für die Bewohner der Werstener Dorfstraße und der so genannten Grünen Siedlung an der Nixenstraße ein Glück war, nämlich die Verlegung des Ost-West-Verkehrs in einen Tunnel, entwickelte sich für die Anwohner der Straße Am Gansbruch zu einem Jahrzehnte währenden Ärgernis.

Aus Kostengründen bekam der Autobahntunnel nämlich nur östlich der Kölner Landstraße und im Bereich der Universität einen Deckel. Im vermeintlich schwach besiedeltem Gebiet dazwischen wurde er als offener Trog gebaut. Mit dem Ergebnis, dass der Verkehrslärm sowohl im ganzen Düsseldörfchen als auch der Siedlung Am Gansbruch zu hören ist.

Jetzt haben sich alle Betroffenen Anwohner aus der Gansbruchsiedlung, dem Düsseldörfchen und der Siedlung am Botanischen Garten zusammengetan, um gemeinsam für eine bessere Lärmdämmung kämpfen. Über 450 Unterschriften hat die im September gegründete Initiative "Wersten aktiv" bereits gesammelt - und es werden immer mehr. Auch mit der FB-I, der Fleher Interessengemeinschaft haben die Mitglieder von "Wersten aktiv" Kontakt aufgenommen. "Denn gemeinsam sind wir stärker", hofft Schunk.

Der harte Kern der Lärmgegner hat inzwischen ein Positionspapier mit Vorschlägen zum Düsseldorfer Aktionsplan "Reduzierung von Straßenlärm" ausgearbeitet und dieses an den Oberbürgermeister, das Umweltamt und die Landtagsmitglieder geschickt.

Erfahrungen mit der Politik hat Schunk seit Jahrzehnten. "In unserem Wohnzimmer saß schon der damalige Verkehrsminister Christoph Zöpel, um sich über unser Problem zu informieren", berichtet er. Geschehen ist bis auf eine hölzerne Lärmschutzwand und den misslungenen Versuch, die Tunnelausgänge mit schallschluckenden Materialien zu verkleiden, nichts. Und das, obwohl sich das Verkehrsaufkommen auf der A 46, gegenüber den Planzahlen von einst fast verdoppelt hat.

"Wir wollen ja nichts Unmögliches, beispielsweise, dass der Trog überdacht wird", sagt Schunk. Aber anderswo sei man in Sachen Schutz der Anwohner vor Verkehrslärm erheblich weiter. So wurde zum Beispiel beim sechsspurigen Ausbau der A 1 am Autobahnkreuz Lotte viel Geld in aktiven Lärmschutz investiert.