Apple-Fans campen am Kö-Bogen
Am Freitag kommt das neue iPhone in die Läden. Die Jünger standen schon gestern an. Zwei von ihnen sind extra aus Sibirien angereist.
Düsseldorf. Der Verkaufsstart des neuen iPhone versetzt die Apple-Jünger in Aufregung. Bereits gestern warteten die ersten Fans vor dem Store am Kö-Bogen, um als erstes eins der Geräte in den Händen halten zu können. Unter ihnen auch Marcel van der Meisden, der extra aus den Niederlanden angereist ist.
Um bis Freitag durchhalten zu können, ohne die Schlange verlassen zu müssen, hat van der Meisden sein Zelt gleich mitgebracht und vor dem Geschäft aufgebaut. „In Holland kommt das neue iPhone erst eine Woche später in die Läden, darum habe ich mir zwei Tage freigenommen und bin mit dem Auto nach Düsseldorf gefahren“, sagt der 55-jährige Manager. Er gibt ohne Umschweife zu, dass es ein wenig verrückt ist, einen solchen Aufwand für ein Telefon zu betreiben. „Aber ich bin Fan. Ich habe fast alles von Apple“, sagt er.
Apple-Fan ist auch Patrik Burle aus Bremen. Er habe gehört, dass es in Hamburg nicht erlaubt sei, vor dem Laden zu campieren. Deshalb habe er sich entschlossen, sein Lager in Düsseldorf aufzuschlagen. Um sich bis Freitag die Zeit zu vertreiben, hat er seinen Laptop dabei, natürlich ein Macbook von Apple. „Das kann ich im Geschäft aufladen, wenn der Akku leer ist“, sagt der 24-Jährige, der eine Ausbildung zum Fachinformatiker macht. Eben erst hat er sich eine Pizza bestellt. Wenn er mal auf die Toilette muss, suche er eins der umliegenden Cafés auf. „Die anderen passen schon auf meine Sachen auf.“
Dass einer der anderen Wartenden heimlich sein Zelt ein paar Plätze nach hinten rückt, wenn er nicht da ist, glaubt Burle nicht. „Wir sind nicht so.“ Menschen, die wie er Fans des iPhones sind, vertraue er vollkommen. Ein Passant habe ihm sogar Geld angeboten, wenn er ihm ein Gerät mitbringt. „200 Euro wollte der dafür bezahlen.“
Den weitesten Weg haben Georgy Trashchenko und Daniel Kolmykov auf sich genommen. Sie sind aus dem russischen Novosibirsk angereist, weil in Russland, so der 24-jährige Trashchenko, nur wenige iPhones in die Läden kommen, sie dort fünf oder sechs Wochen auf das Gerät warten müssten. Den Hinweis, dass dies ja ein teures Vergnügen sei, wischen sie mit einer Handbewegung beiseite. Die Anreise habe sie nur 200 Euro gekostet.