Urteil BLB-Prozess: Siebeneinhalb Jahre Haft gegen Ex-Chef Tiggemann

Düsseldorf. Im Korruptionsverfahren um den landeseigenen Baubetrieb BLB ist der ehemalige Chef Ferdinand Tiggemann am Montagmorgen zu sieben Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt worden.

Darum geht es bei dem Prozess (im Uhrzeigersinn): das Landesbehördenhaus in Bonn, das Polizeipräsidium in Köln und die ehemalige Schlösser-Brauerei in Düsseldorf sowie das Justizzentrum in Düsseldorf.

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Das Gericht spricht ihn der Bestechlichkeit inbesonders schwerem Fall schuldig. Und es geht über die Strafforderung der Staatsanwaltschaft um anderthalb Jahre hinaus.

Erst vergangene Woche war ein Landtags-Untersuchungsausschuss in seinem ehr als 800 Seiten umfassenden Abschlussbericht zu dem Ergebnis gekommen, hauptsächlich Tiggemann für die Missstände beim BLB verantwortlich zu machen: Das 2012 eingesetzte Gremium hatte die Vorgänge rund um den größten landeseigenen Betrieb unter die Lupe genommen. Tiggemann sei erhebliche Risiken eingegangen, habe Bedenken ignoriert und seine Entscheidungsfindung meist nicht dokumentiert, heißt es. Innerhalb des BLB sei er der „unantastbare Chef“ gewesen. (Red)

In dem Verfahren geht es um fünf große Bauprojekte des Landes, bei denen ein Millionenschaden entstanden sein soll: das Landesbehördenhaus in Bonn, das Polizeipräsidium in Köln und die ehemalige Schlösser-Brauerei in Düsseldorf sowie das Justizzentrum in Düsseldorf.