Carloft: Ein Parkplatz auf dem Balkon
Ein Lift bringt das Auto auf die Wohn-Etage. Ein Berliner Projekt soll auch in Düsseldorf für Furore sorgen.
Düsseldorf. Viele Großstadt-Bewohner sind schon froh, wenn sie einen Tiefgaragen-Platz für ihr Auto gefunden haben. Da steht der Wagen immerhin trocken. Aber geklaut - oder zerkratzt - werden kann er dennoch. Solche Probleme gehören der Vergangenheit an, jedenfalls wenn man in den Paul-Lincke-Höfen in Berlin wohnt.
Da parkt das Auto auf dem Balkon. Und demnächst gibt es dieses "Car-Loft-Prinzip" auch in Düsseldorf: Im Medienhafen plant die Berliner Firma einen Neubau mit zehn Lofts und einem Car-Lift, in dem die Karossen zur eigenen Wohnetage befördert werden.
Johannes Kauka, Geschäftsführer der Firma Car-Loft, sagt zur WZ: "Die Planung steht. Es geht um zehn großzügige Lofts mit jeweils einer Loggia, auf der Platz für ein Auto ist." Zum Standort im Hafen wollte er noch nichts sagen, nur so viel: "Wir treten als Lizenzgeber auf, ein renommierter Entwickler wird zusammen mit einem Architekten das Projekt verwirklichen."
Namen? Nein, die könne er noch nicht sagen, man habe zunächst Stillschweigen vereinbart. Aber man werde in Kürze den Bauantrag stellen. In der zuständigen Bezirksvertretung 3 (u.a. Hafen) hat man von dem Projekt noch nichts gehört.
In Berlin in den Paul-Lincke-Höfen ist man einen Schritt weiter. Der Rohbau steht, der Car-Lift wurde in der vergangenen Woche bei einer "Jungfernfahrt" eingeweiht, im Spätherbst sind die Lofts fertig. Sechs der 150 bis 250 Quadratmeter großen Wohnungen seien verkauft, sagt Car-Loft-Sprecherin Johanna Bohlmann.
Wer mindestens 486 000 Euro übrig hat, ist dabei. Das Penthouse ist übrigens noch zu haben: Es kostet allerdings 1,6 Millionen Euro, dafür kann der künftige Bewohner auf den 510 Quadratmetern eine ganze Fußballmannschaft trainieren lassen.
Die Preise in Düsseldorf werden sich etwa im gleichen Rahmen wie in Berlin bewegen, sagte Bohlmann. Als Kunden kämen Auto-Liebhaber in Frage, aber auch Familien und Behinderte.
Schließlich seien die Wohnungen barrierefrei, und man komme mit dem Auto bis direkt vor die Wohnungstür. Aber, fügt Bohlmann an: "Natürlich sind es Luxusobjekte." Ach.