Sanierung: Frische Idylle im Ostpark

Die zunächst umstrittenen Arbeiten im Gartendenkmal sind abgeschlossen. Die Stadt investierte halbe Million Euro in Pflege und Spielplatz.

Düsseldorf. Jolante Bochen kann es gar nicht abwarten, ihrem vier Monate alten Töchterchen Vivien im Ostpark das Laufen beizubringen. Noch sitzt die junge Mutter bequem am neuen Spielplatz, dem die teilweise über 100 Jahre alten Bäume Schatten spenden. J

olante Bochen kennt den Park seit Jahren und findet ihn nun nach der Sanierung "wunderschön". "Hier gibt es mehr Bänke und sogar Tische, der Spielplatz hat eine tolle Matschanlage und der Bootssteg am Teich sieht gut aus. Leider kann ich ihn mit dem Kinderwagen nicht erreichen", bedauert die Anwohnerin.

Manfred Krick, Leiter des Gartenamtes, erklärte gestern beim Ortstermin, dass eine barrierefreie Rampe den gesamten Uferbereich an der Freitreppe in Anspruch nehmen würde, das sei nicht machbar. Ansonsten ist Krick froh, dass die Sanierung des Ostparks abgeschlossen ist. Für 340 000 Euro wurden der Teich entschlammt, das Ufer gelichtet und eine neue Treppe samt Steg gebaut.

Gründezernentin Helga Stulgies erinnert daran, dass die Teichsanierung erforderlich war: "Wir mussten den Schlamm abtragen, hier hat es im Sommer gestunken." Gemeinsam mit Gartenamtschef Krick genießt sie beim Ortstermin den freien Blick, den man nun vom alten Lindenplatz - mit rund 25 alten und 15 jungen Linden - auf den Teich hat.

Doch Krick vergisst nicht, dass es zu Beginn der Arbeiten erhebliche Kritik von den Anwohnern gab. Die fürchteten am Ufer und bei den für den Ostpark markanten über 100 Jahre alten Rhododendren einen Kahlschlag.

Mit dieser Kritik musste sich besonders Landschaftsarchitekt Achim Röthig auseinandersetzen. Er hat das spezielle Parkpflegewerk für den Ostpark entworfen und die Bauleitung übernommen. "Man hat hier das Wasser nicht mehr gesehen und der Lindenplatz war als Bindeglied zwischen Weiher und Park nicht mehr zu erkennen", erläutert er.

In Gesprächen mit den Anwohnern hat er versucht, sein Konzept zu vermitteln. "Bei der Gartendenkmalpflege geht es nicht darum, das Rad der Zeit zurückzudrehen. Wir versuchen Ökologie und heutige Nutzung in Einklang zu bringen."

Die kritischen Anwohner seien "nette Leute", die meisten seien nun mit dem Ergebnis einverstanden. Nur am neuen Treffpunkt, dem sanierten Bootssteg scheiden sich die Geister. Die einen lieben es, hier zu sitzen. Die anderen fürchten, dass der Steg zu viele Menschen zum Feiern anlockt. Bislang gab es laut Stadt aber keine Störungen.