Düsseldorf Der Schatz der Ursulinen kehrt zurück

Die letzten Nonnen des Düsseldorfer Ordens überreichen ihre barocken Kostbarkeiten den Dominikanern in der Andreaskirche.

Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Fast alle berühmten Werke aus der Gemäldegalerie Jan Wellems verschwanden nach dessen Tod in den Münchener Museen. Nun kehrt der barocke Kirchenschatz der Ursulinen aus dem 17. und 18. Jahrhundert nach Düsseldorf zurück. Er ist ab sofort auf der Empore der Andreaskirche, der ehemaligen Hof- und Jesuitenkirche zu bewundern. Er wird wie die Kirche selbst von den Dominikanern betreut. Die letzten Schwestern der Ordensgemeinschaft übereigneten ihre Monstranzen, Messgewänder, Kerzenleuchter und Kännchen aus der Zeit Jan Wellems dem Dominikaner-Prior Pater Elias Füllenbach. „Da ist etwas ganz Besonderes in die Stadt zurückgekehrt“, sagt er im WZ-Gespräch.

Foto: H.J. Harbecke

Zur Historie: 1678 kamen die ersten Ursulinen nach Düsseldorf. Sie wurden von Jan Wellems Vater Philipp Wilhelm und von Eleonore, der ältesten Schwester Jan Wellems und Kaiserin in Wien, gefördert. Der Frauenorden war wichtig für die Stadt, denn er gründete die erste Mädchenschule, das noch heute existierende Ursulinen-Gymnasium.

Der barocke Schatz zeichnet sich durch die kunstvolle „Nadelmalerei“ von Abigail aus. Sie war die türkische Patentochter von Jan Wellems zweiter Frau Anna Maria Luisa de Medici. Als sie ins Kloster eintrat, nahm sie in Verehrung ihrer Patentante deren Namen an. Zugleich war sie Oberin der Düsseldorfer Schwesterngemeinschaft. Ihre Stickereien auf den Messgewändern und Kelchtüchern erinnern in ihren blühenden Farben an alte Gemälde. Sie wirken mit ihren Blüten und Blumen, mit Motiven von Maria und dem Jesuskind wie ein Gebet Gottes mit Nadel und Faden.

Der Orden förderte die Herz-Jesu-Frömmigkeit. Davon zeugt eine besonders kostbare Monstranz, die ein Herz in der Mitte hat und mit einem lodernden Dornbusch und einer Dornenkrone reich geschmückt ist.

Pater Elias will die Messgewänder auch im Gottesdienst der Andreaskirche benutzen, denn für den Gottesdienst seien sie gemacht worden. Der Prior empfindet es als eine glückliche Fügung, dass sich nun der Kirchenschatz aus der Zeit Jan Wellems in jener Kirche befindet, die von Jan Wellems Großvater gebaut wurde und in der Jan Wellem begraben liegt.

Und die Ursulinen sind erleichtert, dass sie ihren Schatz gut betreut wissen. Die letzten Schwestern wohnen in Kaarst und im Seniorenstift in Köln.