Die Last mit dem Altstadtpflaster
Dieter Sieckmeyer kommentiert die Sanierung der Düsseldorfer Altstadt.
Es gibt Entscheidungen, die sollte man nicht übers Knie brechen. Das gilt für die neue Gestaltung der Altstadt, denn sie wird für viele Jahre die Visitenkarte des Viertels im Herzen Düsseldorfs sein.
Auf der anderen Seite drängt die Zeit. Denn wenn in ein paar Monaten die Kanalarbeiten beendet sind, soll unmittelbar danach mit der neuen Pflasterung begonnen werden. Doch die Vorschläge, die bisher von der Verwaltung vorgelegt wurden, sind keineswegs der große Wurf. Nicht nur SPD und Grünen, auch vielen Bürgern sind die grauen Pflastersteine zu trist.
Immerhin machte auch der Landschaftsarchitekt, den die Sozialdemokraten selbst für ihre Führung durch die Altstadt engagiert hatte, deutlich, dass der Spielraum begrenzt ist. Denn das Pflaster in der Altstadt muss vor allem robust sein. Da darf Schönheit nur die zweite Rolle spielen.
Aber ein bisschen einfallsreicher könnte es doch sein. Die Idee, Sehenswürdigkeiten mit einem Eisenband im Boden zu markieren, könnte optisch auflockern. Auch der Vorschlag, Flinger- und Schadowstraße durch eine Baumreihe miteinander zu verbinden, ist bedenkenswert.
Die Altstadtgemeinschaft hatte schon länger angeregt, dass man bei der Pflasterung ein Konzept entwickelt, in das auch der Kö-Bogen einbezogen wird.
Die Frage, ob die Bänke bequem sein sollen oder lieber eher spartanisch, sollte eigentlich keine sein. Bänke sind zum Sitzen da und keine Straßenkunst. Sonst sollte man lieber gleich Blumenkübel aufstellen. In jedem Fall sollte die Diskussion nach den Sommerferien konstruktiv zu Ende gebracht werden. Sonst steht am Ende ein Ergebnis, mit dem kaum jemand zufrieden ist.