Elbers startet Kita-Offensive
OB Elbers hat ehrgeizige Ziele. Die Versorgungsquote bei der Kita unter drei soll auf 60 Prozent verdoppelt werden.
Düsseldorf. Die Stadtspitze nimmt sich neue Ziele vor, von der die Familien und Alleinerziehenden profitieren: Die Versorgungsquote bei den Kindertagesstättenplätzen für unter Dreijährige soll verdoppelt werden.
Im exklusiven WZ-Gespräch geht Oberbürgermeister Dirk Elbers auf den zurzeit diskutierten Rechtsanspruch ein und meint: "Der ständige Zuzug und die Bedürfnisse der Menschen fordern uns bei den Plätzen für die unter Dreijährigen.
Wenn nun über einen Rechtsanspruch von 30 Prozent gesprochen wird, sage ich, dass der Bedarf in Düsseldorf doppelt so hoch ist. Es ist mein Ziel, in Zukunft diese 60 Prozent zu erreichen."
Das ist eine außergewöhnliche Vorgabe, nur noch vergleichbar mit der Einführung der Gratis-Kita für die über Dreijährigen. Die Entlastung der Eltern kostet die Stadt rund 20 Millionen Euro. Bei den ganz Kleinen ist Elbers der Ausbau des Angebots aber wichtiger als die Beitragsfreiheit. "Die Menschen wollen in erster Linie das Angebot und nicht, dass es umsonst ist."
2009 lag die Versorgung der unter Dreijährigen bei fast 30 Prozent, dieses Jahr werden inklusive der Tagespflegeplätze 35,1 Prozent erreicht. Aktuell sind dies insgesamt 5100 Plätze, die sich wie folgt aufteilen: 3089 öffentliche Kita-Plätze, 535 privat-gewerbliche Plätze, 516 sind in Spielgruppen und 960 in der Tagespflege (Tagesmütter).
Für Elbers ist der Ausbau zwingend, denn er gehört zur wachsenden Stadt und dem Anspruch, eine Familienstadt zu sein, dazu: "Wir wollen ja die Familien haben. Der Kita-Ausbau wird uns deswegen vorrangig weiter beschäftigen."
Elbers rechnet damit, dass die Steuereinnahmen dieses Jahr wie erwartet sprudeln, aber er will keinen Zeitpunkt nennen, wann genau die Versorgungsquote von 60Prozent erreicht sein soll.
Die Marschrichtung aber ist klar: Das Stadtoberhaupt schiebt lieber manche Investition nach hinten, als Leistungen für die Bürger zu minimieren.