Masern Drei Fragen an Michael Schäfer vom Gesundheitsamt

Michael Schäfer ist stellvertretender Leiter des Gesundheitsamtes

Das städtische Gesundheitsamt ist in Düsseldorf auch für den Schutz der Bewohner vor Epidemien verantwortlich. Der stellvertretende Leiter Michael Schäfer spricht über den Umgang mit den Masern.

Herr Schäfer, wie hoch ist denn die Ansteckungsgefahr bei Masern.

Schäfer: Die Masern sind eine hochinfektiöse Krankheit. Wenn Sie also in der Bahn neben jemanden sitzen, der Masern hat, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie sich anstecken, wenn Sie nicht immun sind. Das kann über eine Berührung sein oder über die Atemluft.

Die Impfraten in Düsseldorf gelten als sehr gut, ist die Aufregung nicht übertrieben?

Schäfer: Die Rate ist bei Schulanfängern um die 95 Prozent, das ist tatsächlich ein guter Wert. Bei älteren Generationen liegt er aber darüber. Viele ältere Jugendliche und junge Erwachsene haben nur eine Impfung genossen, was heute nicht mehr als sicherer Schutz gilt. Wir als Gesundheitsamt wollen uns nicht vorwerfen lassen, dass wir die Menschen nicht ausreichend gewarnt haben. Gerade bei Erwachsenen, die sich infizieren, kann die Krankheit einen sehr schweren Verlauf nehmen.

Ist es für Erwachsene sinnvoll, gegebenenfalls eine Impfung nachzuholen?

Schäfer: Das kann durchaus sein, zu spät ist es dafür nicht. Nach 1970 Geborene sollten überprüfen, ob sie vollen Schutz durch zwei Impfungen haben und wenn nötig nachholen. eck