17. Deutscher Nachhaltigkeitspreis Unterhaltung und Verantwortung – Hand in Hand
Düsseldorf · Zur Gala-Verleihung des 17. Deutschen Nachhaltigkeitspreises (DNP) sind auch in diesem Jahr mehr als 1000 Gäste ins Maritim Hotel gekommen. Komiker Hape Kerkeling und Sängerin Emeli Sandé erhielten Sonderpreise.
Sie hat kein Auto mehr, fährt mit dem Fahrrad oder mit der Tube durch London und sie ist der Meinung, dass zu wenig für unsere Umwelt, das Klima und soziale Miteinander getan wird. Mit ihrer Musik will Emilie Sandé, britische Sängerin und Aktivistin, dem so facettenreichen Thema Nachhaltigkeit eine laute Stimme geben. „Musik bietet eine mächtige Plattform, um Diversität und kulturelle Vielfalt zu fördern“, sagt sie. Als eine der einflussreichsten Musikerinnen ihrer Generation engagiert sie sich vor allem für die Rechte von Frauen und Mädchen in Entwicklungsländern.
Er ist seit 40 Jahren ein Garant für gute Laune und Humor: Seine Popularität nutzt Hape Kerkeling, Entertainer, Komiker, Schauspieler und Autor, für soziale Verbesserungen und unterstützt zum Beispiel die Deutsche AIDS-Stiftung. „Unterhaltung und Verantwortung gehen für mich Hand in Hand“, sagt er. Für viele ist Hape Kerkeling ein Vorbild, nicht nur wegen seines Talents, sondern auch wegen seines Einsatzes für soziale Gerechtigkeit und Menschlichkeit.
Beide Promis, die 37-jährige Britin und der 59-Jährige aus Recklinghausen (seinem neuen Buch mit dem Titel „Gebt mir etwas Zeit“ zufolge ist er auch ein entfernter Verwandter des britischen Königshauses), sind nun Ehrenpreisträger des Deutschen Nachhaltigkeitspreises, und beide haben die Veranstaltung am Freitagabend in Düsseldorf auf ihre unnachahmliche Art gerockt.
Emilie Sandé mit ihrem Livekonzert zum Finale des Abends und Hape Kerkeling, der für einen Moment den legendären Horst Schlämmer aufleben ließ und versprach: „Horst kommt demnächst wieder. Denn die Zeit schreit nach Horst, er hat die richtigen Antworten.“ Kerkeling, der in wenigen Tagen 60 wird, schlug bei der Preisverleihung auch nachdenkliche Töne an: Er habe nicht damit gerechnet, dass er sich in seinem Alter einmal „Sorgen um sein Heimatland, um unsere demokratische Gesellschaft machen muss“.
Auch bei der 17. Gala, war oft die Rede von den Vorbildern, den leuchtenden Beispielen, die es braucht, um Veränderungen voranzutreiben. Laudatoren wie die Bundesminister Klara Geywitz und Karl Lauterbach (nur per Video-Botschaft) würdigten herausragende Leistungen in den Kategorien Internationale Zusammenarbeit, Architektur, Sport sowie erstmals Gesundheit und Produkte. Ehren- und Sonderpreise erhielten der italienische Architekt und Designer Matteo Thun, das Turnier EURO 2024 der UEFA und Malaika Mihambo.
Neben ihrer sportlichen Karriere setzt sich die Leichtathletin intensiv für soziale und ökologische Projekte ein. Besonders hervorgehoben wurde ihr Engagement für Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Die Botschafterin von Umweltorganisationen nutzt ihre Popularität, um Bewusstsein für den Klimawandel und die Wichtigkeit eines umweltbewussten Lebensstils zu schaffen.
Überschattet wurde der Abend von einem gemeinsamen Bericht des Nachrichten-Magazins „Spiegel“ und des Online-Magazins „Flip“, in dem der Nachhaltigkeitspreis kritisch beleuchtet wird. Der Bericht bemängelt unter anderem die Organisationsstruktur des Preises – eine Kritik, die Organisator Stefan Schulze-Hausmann laut dem Bericht aber zurückweist. Zudem nimmt der Bericht die Frage der Zusammenarbeit des Preises mit verschiedenen Ministerien unter die Lupe.
Noch vor dem Hauptgang – Wirsingstrudel mit Herbstgemüse – des von Sternekoch Nelson Müller aufgetischten vegetarischen Dinners gab es am Freitagabend viel Beifall für Tim Bendzko und seinen Song „Die Welt retten“. Der Sänger fand es schön, „mal in einem Raum zu sein, wo Menschen sind, die wirklich was dafür tun, dass die Welt noch eine Weile da ist“.
Eckart von Hirschhausen, ZDF-Sportmoderator Norbert König und der Initiator des DNP Stefan Schulze-Hausmann führten durch das Programm. Zu den Gästen zählten Philipp Lahm, die Sportlerinnen Heike Drechsler, Christina Obergföll, Britta Heidemann und Verena Bentele sowie die Moderatorinnen Petra Gerster und Nina Ruge.