Wie es bei Rheinbahn und Awista weitergeht Drohen jetzt noch Streiks in Düsseldorf?

Düsseldorf · Der Arbeitskampf hat in der Stadt zu Bahn-Ausfällen und Müllbergen geführt. Wie geht es weiter?

An dieses Bild musste man sich in den vergangenen Tagen in Düsseldorf gewöhnen: Der Streik legte Teile des öffentlichen Lebens lahm.

Foto: dpa/Jens Büttner

Eine besondere Woche liegt hinter der Stadt. Vier Tage lang fuhr keine Bahn in Düsseldorf, auch bei der Awista ging tagelang nicht mehr viel. Nun sind die Tarifverhandlungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen auch in der dritten Verhandlungsrunde gescheitert. Der Prozess einer Schlichtung ist eingeleitet worden. Doch was heißt das konkret für das öffentliche Leben in Düsseldorf?

Fest steht: Mit der Schlichtung geht auch eine Friedenspflicht einher. Doch das wird erst ab Donnerstag der Fall sein, sagen hiesige Verdi-Funktionäre. Somit bestünde also die Möglichkeit, bis dahin zu weiteren Warnstreiks aufzurufen. Doch Stephanie Peifer, Geschäftsführerin des Verdi-Bezirks Düssel-Rhein-Wupper stellt klar: „Die Bürger werden keine Auswirkungen spüren.“ Hintergrund: Formell könnte es in einzelnen Betrieben zu Warnstreiks kommen, jedoch nur zur Information der Mitarbeiter. Und selbst das ist bei der Awista und der Rheinbahn nicht geplant.

Verdi-Sekretär Gerd Walter, für die Awista zuständig, sagt, dass man die Informationen eher auf Zuruf weitergeben werde. Streiks seien erst wieder zu erwarten, wenn das Schlichtungsergebnis nicht angenommen würde. Walters zeigt sich etwas skeptisch mit Blick auf den von Arbeitgeberseite benannten CDU-Politiker Roland Koch, da er einst als Hessischer Ministerpräsident aus der Tarifgemeinschaft der Länder ausgetreten war.

Auch bei der Rheinbahn wird es vorerst keine weiteren Streiks geben, betont der zuständige Verdi-Mann Dirk Seibel. Nach der vergangenen Woche sei das auch ganz gut so, sagt er. Und auch die Nahverkehrsgewerkschaft plant keinen weiteren Arbeitsausstand. „Wir sind nicht diejenigen, die dauerhafte Streiks wollen“, sagt Heiko Goebel. Die Lage könne aber eine andere sein, wenn bei der Schlichtung „nichts Vernünftiges rauskommt“.