Wie passiert denn sowas? Eurowings fliegt in acht Stunden von Düsseldorf nach Düsseldorf

Düsseldorf · 120 Passagiere bestiegen einen Airbus und wollten eigentlich im norwegischen Tromsø wieder aussteigen. Stattdessen gab es eine Odyssee über den Wolken.

Start und Endpunkt der Reise: Maschinen von Eurowings am Düsseldorfer Flughafen.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Der Eurowings-Flug EW9250 hob am Samstag gegen 15 Uhr in Düsseldorf ab. Ziel war die Stadt Tromsø sehr weit im Norden Norwegens. Dort sollte der Airbus 320 mit 120 Passagieren an Bord planmäßig um 18.15 Uhr landen. Daraus wurde jedoch nichts. Vielmehr waren Passagiere, Crew und Maschine acht Stunden später wieder zurück in der Landeshauptstadt. Was ist passiert?

Zunächst verlief alles nach Plan. Die Maschine hatte kurz nach dem Start in Lohausen ihre Reiseflughöhe von rund 35.000 Fuß erreicht, unter dem Airbus zogen Städte wie Dülmen, Rheine, Leer und Aurich hinweg, dann ging es über Langeoog und die Nordsee in Richtung Dänemark, schließlich an Oslo vorbei weiter in den Norden Norwegens. Doch dann traten die ersten Komplikationen auf.

„Zum Zeitpunkt der geplanten Ankunft von Flug EW9250 meldete der Flughafen Tromsø Winde oberhalb eines maximalen Limits zur Durchführung einer sicheren Landung“, sagte ein Sprecher auf Anfrage unserer Redaktion. Daraufhin sei die Crew nach Finnland ausgewichen und auf dem rund 600 Kilometer von Tromsø entfernten Flughafen in Rovaniemi gelandet.

„Dort warteten die sechsköpfige Crew und die Passagiere etwa eine Stunde auf Wetterbesserung und nahmen dann erneut Kurs auf Tromsø“, sagte der Sprecher. Ein weiteres Mal hatten sie keinen Erfolg. „Leider scheiterte wetterbedingt auch der zweite Versuch, in Norwegen zu landen.“ Daraufhin entschieden sich die Piloten gegen 20.12 Uhr, zurück nach Düsseldorf zu fliegen. Dort landete Flug EW9250 schließlich um 22.49 Uhr. Ein Aussteigen der Passagiere in Rovaniemi sei angesichts einer zu kalkulierenden Bodentransportzeit von rund acht Stunden bis Tromsø im Interesse der Passagiere keine Option gewesen, sagte der Sprecher.

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In Düsseldorf wurden die Passagiere in Hotels untergebracht oder verbrachten – sofern gewünscht – die Nacht zu Hause. „Am Sonntagvormittag konnte der Flug DUS-TOS dann nachgeholt werden“, sagte der Sprecher. Von der Wettersituation am Samstag in Nord-Norwegen und speziell in Tromsø seien mehrere Airlines betroffen gewesen. Rund ein Dutzend Landungen hätten nicht wie geplant durchgeführt werden können.

(csr)