850 Jahre Volmerswerth Mittelalterfest zum 850. Bestehen
Düsseldorf · Lehnsritter in Zweikämpfen und Armbrustschießen auf dem Schützenplatz – der Bürger- und Heimatverein lud zum historischen Fest. Das 850-jährige Bestehen von Volmerswerth war der Anlass. Auch am 1. Mai gibt es Programm.
Im Jahr 1173 wurde das direkt am Rhein gelegene Volmerswerth erstmals urkundlich erwähnt, damals noch als Insel Volmerswerth oder Insula Volmari. Ein guter Grund für den Bürger- und Heimatverein des Stadtteils (BHV), zum 850-jährigen Bestehen unter dem Motto „Mittelalter“ ein großes Fest zu organisieren. Erst Ende vergangenen Jahres seien Idee und Konzept entstanden, erzählt Bernd Pohl, zweiter Vorsitzender des Vereins und gebürtiger Volmerswerther. Trotz der kurzen Zeit ist es dem Organisationsteam rund um den Vereinsvorstand gelungen, ein beeindruckendes Programm auf die Beine zu stellen. „Volmerswerth ist ein Ort, der sich über die Jahrhunderte entwickelt hat, von der ehemaligen Rheininsel bis zum heutigen Düsseldorfer Stadtteil. Mit dem Fest möchten wir gern zeigen, wie sich das Leben im Mittelalter abgespielt haben könnte“, so Pohl.
Schirmherr nennt das Fest einen Meilenstein für den Stadtteil
Schirmherr des Fests ist der Bundestagsabgeordnete Andreas Rimkus, der ganz in der Nähe wohnt und selbst auch Vereinsmitglied ist. „Ein solches Jubiläum ist ein Meilenstein in der Geschichte einer jeden Gemeinschaft in einem Stadtteil und ein willkommener Anlass, auf Vergangenes zurückzublicken und Zukünftiges zu planen“, sagte er am Sonntag in seinem Grußwort.
Hauptattraktion auf dem Schützenplatz waren die Bergischen Lehnsritter mit ihren Zweikämpfen und Kampfspielen. Sie werden am Montag, am zweiten Festtag, erneut auftreten und am Nachmittag ein mittelalterliches Reitturnier zeigen. Der im Nachbarstadtteil Hamm beheimatete Verein hat sich dem mittelalterlichen Brauchtum verschrieben. Die mehr als 70 Mitglieder führen Turniere mit Ritterkämpfen sowie Bogen- und Armbrustschießen auf, nachgestellt wird die Zeit rund um die Schlacht bei Worringen im Jahr 1288.
Darüber hinaus konnten sich die Besucher über ein breites Programm freuen. Von einem rheinischen Jagdlager mit Kochen am offenen Feuer über tolle Flugkünste von Falken und Vorführungen von Feuerspuckern und Zauberern bis hin zu einem Konzert des Blasorchesters war für jeden Geschmack etwas dabei – auf die Fortsetzung am 1. Mai dürfen sich nicht nur die Volmerswerther freuen, jeder ist herzlich willkommen. Neben vielen Attraktionen für Kinder, wie etwa Ponyreiten, Sackhüpfen, Tauziehen und einem Märchenerzähler, der auch heute wieder dabei sein wird, sorgten zudem jede Menge Kulinarik – von Kuchen und Waffeln bis hin zu Reibekuchen und Gegrilltem – für das leibliche Wohl.
Es ist ein außergewöhnliches Fest, darüber waren sich die Besucher schon am Sonntag einig. „Toll, was der BHV hier auf die Beine gestellt hat“, so Walburga Conen. „Mit diesem Fest feiern wir nicht nur unsere Heimat Volmerswerth, sondern auch unsere wunderbare Dorfgemeinschaft“, ergänzt Angelika Baum. Und Marion Kaiser freut sich über die vielen schönen Stände – denn auch, wer sich für mittelalterliches Handwerk interessiert, wird auf dem Festplatz fündig.
Verschiedene Künstler – selbstverständlich stilecht gekleidet – zeigen ihr Können und verkaufen ihre Waren. So gibt es auf dem Marktstand von „SalueFilz“ eine Auswahl an Filzartikeln, Hanni Lenzen von „Kopfholz“ präsentiert von Hand gedrechselte Pfeffermühlen, Imker Bernhard Kowalczyk hat nicht nur unterschiedliche Honigsorten, sondern auch Honigprodukte wie Met und Liköre mitgebracht.
Am Stand von Claudia Tröger wird selbst getöpferte Gebrauchskeramik, unter anderem Schalen, kleine Dosen und Salzfässchen angeboten. Vor rund 30 Jahren hat sich die gebürtige Volmerswertherin in ihr Hobby verliebt. „Ich habe damals einen Töpferkurs gemacht und war sofort Feuer und Flamme für dieses uralte Handwerk“, erinnert sie sich.
Zeitgleich mit dem 850-jährigen Bestehen sollte auch das traditionelle Maibaumfest – der mit bunten Bändern geschmückte Maibaum steht wie jedes Jahr am Volmerswerther Deich – mit einem zünftigen Tanz in den Mai gefeiert werden. Darauf freuten sich Besucherinnen und Besucher schon am Sonntagnachmittag, auf diesen ausgelassenen auf den Tanzabend in einem vollbesetzten Festzelt.