Unterbacher See in Düsseldorf Strandbäder am Unterbacher See starten in die Saison
Update | Düsseldorf · Auch die Strandbäder sind eröffnet. Am sonnigen Sonntag kamen aber vor allem Spaziergänger. Ein Ausblick auf die Saison am See.
. Ginge es beim Zweckverband Unterbacher See nur um das betriebswirtschaftliches Ergebnis, wäre der erste Öffnungstag der beiden Strandbäder an diesem Samstag eine Katastrophe gewesen. Ins Strandbad Nord kamen am Vormittag des ersten Öffnungstages zwei Unentwegte, im Strandbad Süd wurde im FKK-Bereich eine Person gesichtet.
Kein Wunder, war der graue Himmel, aus dem es auch ab und zu nieselte, die Außen- und Wassertemperatur von jeweils 13 Grad nicht das, was die Düsseldorfer, Erkrather, Hildener und Haaner zu Tausenden nach körperlichen Erfrischungen im U-See lechzen ließ. Und doch war der Geschäftsführer des Zweckverbands, Peter von Rappard, völlig entspannt. „Es ist gut, so ruhig zu starten“, meint von Rappard. „Der Unterbacher See ist ein Grundwasser-gespeistes Gewässer. Da ist die Durchmischung des Wassers im Frühjahr wichtig und die hängt auch vom Regen ab. Ist der See trüb, wird Grundwasser nachgespült.“
Das sei auch deswegen wichtig, damit es im Hochsommer nicht zu einer Algenblüte und damit zur Schließung der beiden U-See-Bäder komme. „Wir unterliegen der Europäischen Badewässer-Richtlinie. Zweimal im Jahr werden aus unterschiedlichen Wassertiefen Proben genommen und analysiert. Wir selber ziehen alle zwei Wochen Wasserproben, um die Qualität zu analysieren. Bisher war alles in Ordnung.“
Probleme gibt es vielmehr bei der Personaldecke für Nord- und Südstrand. „Wir sind froh, dass wir die normalen Öffnungszeiten halbwegs geregelt bekommen. Für dieses Jahr fehlen uns für den Wasserspielpark, der letztes Jahr super angenommen wurde, die Rettungskräfte“, so von Rappard. „Wir können gerne noch Saison- und Teilzeitkräfte als Rettungskräfte gebrauchen. Wir bilden ja auch zum Fachangestellten für Bäderbetriebe aus.“
An den Wochenenden, wenn es voll werden kann, unterstützen die 60 ehrenamtlichen Kräfte der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) aus Erkrath und Haan, die am U-See eine Station unterhalten. „In der Saison unterstützen wir an den Wochenenden den Badebetrieb mit acht bis zehn Personen“, erklärt DLRG-Wachführer Christoph Kettner. „An heißen Tagen, wenn es hier richtig brummt, können es auch schon mal 25 Personen sein.“ Er selbst hat als DLRG-Ehrenamtler an den Wochenenden geholfen, unter der Woche aber vier Jahre lang als Saisonkraft Geld verdient und darüber auch seinen ersten Ausbildungsberuf, den Fachangestellten für Bäderbetriebe, gefunden. Richtig eingreifen brauchte die DLRG und auch die U-See-Rettungskräfte zuletzt 2018, da gab es einen Unfall.
Peter von Rappard schaut bisher jedenfalls entspannt auf die vor den Bädern liegende heiße Phase des Jahres. „Im letzten Jahr hatten wir etwas mehr als 142 000 Badegäste. Das ist etwas weniger als die knapp 170 000 Gäste, die wir im Durchschnitt haben, aber deutlich mehr als die 72 000 Schwimmer und Schwimmerinnen im Corona-Jahr 2021“, meint der Geschäftsführer.
Wie viele Badegäste in der Saison 2023 kommen, darüber wagt von Rappard keine Prognose, aber sein Team tut einiges dafür, die Seebäder, die Wasserfläche und das angrenzende Landschaftsschutzgebiet attraktiv zu halten. So wird vor dem Eingang des Nordstrandes demnächst mit den Mitteln der Bezirksvertretung 8 eine Calisthenics-Anlage für Kraftübungen mit dem eigenen Körpergewicht gebaut, die Beach Royals veranstalten ihre Spiele im Beach Soccer am See, ein Beach-Yoga-Festival wird veranstaltet und von Rappard rechnet auch mit dem U-See-Schwimmen, dem Martinslauf des SFD 75 und dem Swim-Run. Und auch die Segelschule bietet ein umfassendes Ausbildungsprogramm an. „Man glaubt es nicht, aber der U-See gehört nach Angaben des Deutschen Segler-Verbandes zu den zehn größten deutschen Segelschulen“, freut sich von Rappard.