Elf Aussteller bei der Premiere Erster Bücherweihnachtsmarkt im Südpark

Düsseldorf · Großer Andrang im Südpark: Dort stellten sich Autoren und kleine Verlage aus der Region vor.

Sarah Scherber (v.l.), Rebecca und Xavier Wilhelm haben den ersten Bücherweihnachtsmarkt organisiert. Foto: Claudia Hötzendörfer

Foto: Hötzendörfer

Am ersten Advent hatten sich Leseratten und Bücherwürmer auf in den Südpark gemacht. Denn im P80, dem Pavillon des Kleingartenvereins, hatte der erste Bücherweihnachtsmarkt für Autoren und Verlage aus der Region geöffnet. Die Vereinsmitglieder hatten den Pavillon liebevoll vorweihnachtlich geschmückt und damit genau die gemütliche Atmosphäre geschaffen, die sich die Veranstalter Sarah Scherber, Rebecca und Xavier Wilhelm gewünscht haben. Elf Aussteller hatten sie für ihr Vorhaben begeistern können.

„Wir fanden, Düsseldorf braucht eine kleine Messe für Autoren und Verlage, die mit ihren Veröffentlichungen abseits der großen Player unterwegs sind“, sagt die Düsseldorfer Verlegerin Sarah Scherber. Rebecca und Xavier Wilhelm hat sie auf so einer kleinen Messe für unabhängige Autoren und Verlage kennen gelernt. Da alle drei gern Fantasy schreiben und lesen, tauschten sie sich über ihre Erfahrungen mit dem Verlegen ihrer Bücher aus.

Scherber, die ihren Gedankenkunst-Verlag Anfang 2024 gegründet hat, wollte aber nicht nur Fantasy auf dem Bücherweihnachtsmarkt präsentieren: „Es sollten unterschiedliche Genres sein. Deshalb stellen wir Krimis, Lyrik, Kinderbücher, Young Adult, Romane oder Reisebücher vor.“ Zum Konzept gehört auch, dass etablierte Verleger gleichberechtigt neben Autoren stehen, die sich selbst vermarkten – ein Trend, der sich Dank Angeboten wie Books on Demand immer größerer Beliebtheit erfreut.

Allerdings sollte man dabei nicht den Aufwand vergessen, der nötig ist, um in der Flut von Veröffentlichungen wahrgenommen zu werden. „Es ist natürlich viel Arbeit und man muss immer dranbleiben“, räumt Salvatore Treccarichi ein. Er schreibt gern Geschichten, die seine Leserschaft in magische und fantastische Welten entführen. „Es gibt aber auch lustige Bücher über einen ,Möchtegern-Magier‘, erzählt er.

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Am Stand nebenan stellt Maike Johnke ihre Bücher vor. „Ich schreibe unter verschiedenen Pseudonymen“, sagt sie. „So kann ich in verschiedenen Genres veröffentlichen, Krimis schreiben oder Anthologien verlegen.“ Passend zum Winter hat sie eine Sammlung mit Geschichten, Gedichten und Illustrationen herausgegeben. Sie gehört zu den wenigen Ausstellern, die sich hauptberuflich dem Schreiben und Herausgeben widmen. „Vormittags bin ich im Homeoffice für einen Verlag, nachmittags klappe ich meinen privaten Laptop auf und schreibe an neuen Geschichten“, erzählt sie.

So weit ist die Benratherin Bärbel van Alen zwar noch nicht, aber auch sie nutzt jede freie Minute, um an ihren Düsseldorf-Krimis zu feilen, gerade arbeitet sie am dritten. Sie hat sich bewusst dafür entschieden, ihre Bücher nur in kleiner Auflage drucken zu lassen und sie in ausgesuchten Düsseldorfer Buchhandlungen zu verkaufen. „Anfangs waren die skeptisch, als ich mit meinen Krimis zu ihnen kam“, erinnert sich von Alen. Das ändere sich schnell, als klar wurde, dass ihre Geschichten bei den Lesern gut ankommen.

Der Weihnachtsbüchermarkt soll zur festen Institution in Düsseldorf werden und – soweit es nach den Veranstalterinnen geht – sogar wachsen.

(clhö rö)