Neues Buch über Düsseldorfer Stadtteil Geschichte und Geschichten aus Kaiserswerth
Düsseldorf · Ein neues Buch über Düsseldorfs ältesten Stadtteil ist nun erschienen. In dem Werk werden historische Begebenheiten unterhaltsam vorgestellt.
Der gebürtige Kaiserswerther Franz-Josef Vogel beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Historie des Stadtteils. Inzwischen hat er sich den Ruf eines Experten erworben, verschiedene Beiträge veröffentlicht und Bücher über Kaiserswerth geschrieben. Sein 2019 erschienenes Werk „Kaiserswerth – Aus Geschichten wird Geschichte“ ist schon lange vergriffen. Zeit also, für eine Fortsetzung. Und dafür hat Vogel diesmal die Historikerin Annett Büttner ins Boot geholt. Mit ihr arbeitet er seit zwölf Jahren im katholischen Pfarrarchiv zusammen. Und mit der Wissenschaftlerin verändert sich nun auch etwas der Schwerpunkt des Buches.
Das erste Buch war seinen Kegelbrüdern „zu katholisch“
„Meine Kegelbrüder haben beim ersten Band angemerkt, es sei zu katholisch, was ich da machen würde“, sagt Vogel und lacht. Und er muss zugeben, dass wirklich viele der Beiträge sich mit Geschichte und Geschichten aus der katholischen Kirchengemeinde befasst haben. Das ist wenig verwunderlich, denn der älteste Stadtteil von Düsseldorf wurde vom Missionar Suitbertus gegründet, der um 695 aus England kam, um das Evangelium rechts des Rheins zu verbreiten.
Im zweiten Band kommen nun auch viele Aspekte aus der „evangelischen Geschichte“ zum Tragen, denn Büttner arbeitete auch lange Zeit als Archivarin der Fliedner-Kulturstiftung und ist somit bestens mit der Geschichte der Kaiserswerther Diakonie vertraut, die vom evangelischen Theologen Theodor Fliedner und seiner Frau gegründet wurde. So finden sich in dem aktuellen Band beispielsweise ein Porträt von den Fliedner-Ehefrauen Friedericke und Caroline, die Geschichte des Diakonissenfriedhofs und des Gutshofs der Kaiserswerther Diakonie. Aber auch Informationen zum Suitbertusschrein und der Suitbertus-Basilika ebenso wie Beiträge zu „weltlichen“ Themen wie die Gaststätte Tonhalle, die Kaiserswerther Hochwasserlatte und das Kaiserswerther Freibad
Einige der Beiträge sind bereits an anderer Stelle, etwa im Wittlaerer Jahrbuch, veröffentlicht worden und wurden nun mit neuen Artikeln zusammengefasst beziehungsweise ergänzt und überarbeitet. Gegliedert ist das Werk in drei Bereiche. Behandelt werden materielle Zeugnisse wie Gebäude, Plätze und Friedhöfe. Ein Abschnitt widmet sich interessanten Persönlichkeiten, von denen Kaiserswerth eine erstaunliche Anzahl aufweisen kann. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit typischen Phänomenen Kaiserswerths wie dem Tourismus oder den Straßennamen.
„Ziel der Publikation ist es nicht, die Stadtgeschichte lückenlos und chronologisch nachzuzeichnen, sondern vielmehr Schlaglichter auf Besonderheiten zu werfen und sie in unterhaltsamer Form aufzubereiten“, so die beiden Autoren. Deshalb sei die Lektüre nicht nur für Kaiserswerther, sondern auch für die Besucher des historischen Ortes zu empfehlen. „Wir schreiben zwar unterhaltsam, aber es ist alles wissenschaftlich recherchiert“, betont Büttner. Herausgegeben wurde das 200-seitige Buch im Eigenverlag. Es ist reich bebildert, auch mit sehr vielen historischen Fotos. Es ist für 14,90 Euro erhältlich in der Buchhandlung Lesezeit und bei Schreibwaren Apel, beide am Kaiserswerther Markt.