Corona-Pandemie in Düsseldorf Zusätzliche Corona-Kontrollen fordern Gastronomie

Düsseldorf · Bei den Gästen trifft die Regelung auf viel Verständnis. Die Wirte stellen dabei auch fest, dass die meisten Besucher inzwischen geboostert sind.

In der Gastronomie gilt aktuell die 2G+-Regel.

Foto: dpa/Monika Skolimowska

Seit dem 13. Januar gilt in der Gastronomie die 2G-plus-Regelung – inklusive Ausnahmen für Geboosterte allgemein sowie für Geimpfte und Genesene zwischen dem 15. und 90. Tag nach der Zweitimpfung oder Erkrankung. Für die ohnehin gebeutelte Branche bedeutet das noch mehr Herausforderungen. Dennoch sagt einer der bekanntesten Restaurantbetreiber in Düsseldorf, Giuseppe Saitta: „Wir kommen super klar, das Problem sind nur die Kontrollen, die sind sehr aufwendig. Am Wochenende müssen wir extra einen Mitarbeiter abstellen, der nichts anderes macht als die Gäste zu kontrollieren.“ Außerdem beobachtet Saitta, der auch aus der Perspektive des Vorsitzenden des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) Nordrhein spricht: „Durch die neue Verordnung ergeben sich viele Diskussionen vor Ort, es herrscht mitunter große Verwirrung, welche Regelungen im Einzelnen herrschen.“

Die Verordnungen seien nur sehr schwer sofort umsetzbar. „Gerade jetzt, wo alle Gastronomen zu wenig Personal haben, ist das alles extrem anstrengend.“ In der Woche kämen die Gäste doch sehr verhalten, am Wochenende verstärkt, sagt Saitta, der am Oberkasseler Barbarossaplatz drei Gastronomien betreibt. „Da haben die Menschen Zeit – auch Zeit, zum Testzentrum zu gehen, da planen sie ihren Restaurantbesuch. Das Spontane fällt aber gerade vollkommen weg.“

Wegen fehlender Kostendeckung muss Hilfe beantragt werden

Andere Gastronomen wie Zeljko Marijancevic, Besitzer der Gaststätte Ohme Jupp, verzichten auf die Möglichkeit, ihren Gästen Selbsttests direkt an der Tür anzubieten. „Wir müssen da vor allem kostensparend arbeiten. Für uns würde es sich nicht lohnen, extra dafür noch einen Mitarbeiter abzustellen.“ Ohnehin sei der Januar für ihn schlecht gelaufen: „Wir müssen etwas drauflegen – und auch bei den Nachbarn läuft es nicht kostendeckend.“ Marijancevic werde jetzt entsprechende Corona-Hilfen beantragen „Das Zermürbende daran ist, dass kein Ende in Sicht ist.“ Dass die Terrassen auch in diesem Jahr kostenlos genehmigt würden, sehe er als gutes Zeichen, das jedoch aktuell wenig bringe: „Plätze draußen werden erst ab April oder Mai laufen.“

„Wir haben wieder ein Testzentrum vor unserer Kostbar und schicken die Leute rüber“, sagt Ludger Tiggelbeck, der Chef der Altstadt-Bar und des vor Jahren ausgebrannten Clubs Kurze 7, den er vermutlich im Mai wiedereröffnen wird.

„Das Testzentrum wird auch rege genutzt.“ Tiggelbeck beobachtet erleichtert: „Es sind schon viele geboostert, besonders unsere Stammgäste.“ Er hat zudem festgestellt: „Die Menschen, die ausgehen wollen, haben es verstanden, 95 Prozent unserer Gäste haben Verständnis für die Maßnahmen. Auch die vielen Holländer.“

Die Kehrseite: „Es ist natürlich alles komplizierter als früher, und einen gewissen Verlust an Gästen gibt es auch. Es sind nicht mehr die Massen auf der Straße, die Dynamik ist raus, der Spaßfaktor ist durch die ganzen Maßnahmen also begrenzt.“