Schule in Düsseldorf Jetzt bekommt auch Eller sein Gymnasium

Düsseldorf · Die Stadt investiert an der Bernburger Straße mehr als 70 Millionen Euro in einen Erweiterungsbau, eine neue Sporthalle sowie in die Bestandssanierung.

Der Erweiterungsbau des Gymnasiums Bernburger Straße ist vor allem für die Sekundarstufe eins vorgesehen.

Foto: Stadt Düsseldorf

Es hat seine Zeit gedauert, aber nun ist es so weit: „Jetzt hat die Stadt endlich ihr Versprechen aus der Zeit der Eingemeindung vor mehr als 100 Jahren eingelöst, in Eller ein vollwertiges Gymnasium entstehen zu lassen“, kommentierte Christian Rütz (CDU) in der Bezirksvertretung 8 die Vorstellung der Pläne für den Umbau des Schulstandortes Bernburger Straße in ein vierzügiges Gymnasium mit neuer Dreifachsporthalle. Genau genommen hat das Gymnasium an seinem Standort, der bis vor Kurzem noch als Hauptschule fungierte, sogar schon den Betrieb aufgenommen – allerdings zunächst nur mit vier fünften Klassen. Erst in vier Jahren werden hier in einem vollwertigen G9-Gymnasium mehr als 1000 Schüler (bisher nur 300) unterrichtet.

Bis dahin ist zwischen Bernburger Straße und Bahntrasse noch viel zu tun. Das denkmalgeschützte Bestandsgebäude muss saniert werden, es entsteht ein Erweiterungsbau sowie eine neue Dreifach-Sporthalle, die auch den Vereinen zur Verfügung stehen wird. Kostenpunkt: mehr als 70 Millionen Euro.

Zum Schuljahreswechsel ist die Hauptschule in den Neubau an der Vennhauser Allee umgezogen, jetzt kann es also so richtig losgehen an der Bernburger Straße. Die vorhandene Fläche des Bestandsgebäudes sowie der maroden Einfeldsporthalle reicht für die neue Nutzung jedenfalls bei Weitem nicht aus. Aus diesem Grund soll neben dem Erweiterungsneubau auch eine neue Sporthalle gebaut werden. Neben den Neubauten werden im Bestand Umbau- und Sanierungsarbeiten notwendig. Die Fachräume entsprechen sowohl technisch als auch in Bezug auf die Klassenstärke nicht einer Gymnasialnutzung.

Um die Neubauten realisieren zu können, sind zunächst der Abriss der alten Sportporthalle und des Anbaus der Pausentoiletten sowie der Rückbau des Gebäudes der Schwangerschaftskonfliktberatung (ist bereits an die Posener Straße umgezogen) und der Klassenraumcontainer notwendig. Auch die asphaltierte Rollhockeyfläche kommt weg. Da die Schule bereits den Betrieb aufgenommen hat, müssen Umbau und Sanierung im laufenden Schulbetrieb erfolgen. Die Stadt will im Frühjahr starten und geht von einer Bauzeit von 42 Monaten aus.

Die ehemalige Hauptschule Bernburger Straße wird jetzt zum Gymnasium.

Foto: Nicole Kampe

Die alte Aula im Altbau soll künftig als Mensa fungieren

Das neue Gebäude wird als dreigeschossiger Riegel längs zu der Kleingartensiedlung entstehen und ist vor allem für die Sekundarstufe eins mit jeweils vier Klassen vorgesehen. Im Erdgeschoss des Riegels befinden sich die Aula, Musikräume und ein Clusterbereich. Neben weiteren Klassenräumen sind in den Obergeschossen Fachräume für Physik, Kunst, Informatik, Chemie und Biologie vorgesehen.

Zur Bernburger Straße ausgerichtet befindet sich der neue barrierefreie Eingang. Wie Rahel Kumberg-Koch vom Schulamt in der Sitzung betonte, beinhaltet das auch, dass die Schule eine neue Adresse erhält. Ein zweiter Zugang liegt an der Rütgerstraße.

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Die neue Aula ist für 500 Personen zugelassen, die angeschlossenen Musikräume verfügen jedoch lediglich über mobile Trennwände, sodass auch größere Veranstaltungen möglich sind.

Die alte Aula im Altbau soll künftig als Mensa fungieren. Die Planung sieht darüber hinaus einen bedarfsgerechten Aus- und Umbau des gesamten Bestandsgebäudes vor. Zudem erfolgt eine Instandsetzung und bei Bedarf stellenweise eine Modernisierung sämtlicher Bauteile des Gebäudes. So müssen auf dem Dach alle Tonziegel mit Sturmklammer befestigt sowie ein Teil erneuert werden. Für diese Arbeit muss das Gebäude von allen Seiten eingerüstet werden. Bei dieser Gelegenheit erhält die Fassade einen neuen Anstrich, auch nötige Ausbesserungen des Außenputzes werden umgesetzt. Die Umbauarbeiten werden in mehreren Bauabschnitten ausgeführt.

Entlang der Bahntrasse entsteht als Ersatzbau für die alte Turnhalle eine neue Dreifeldhalle (Nutzfläche: 2200 Quadratmeter) mit einem Gymnastikraum und einer Tribüne für bis zu 200 Zuschauer. Das Dach der Sporthalle ist über die Umkleiden sogar begehbar und soll mit einem Sonnensegel und Sitzbänken auch als zusätzliche Pausenhoffläche der Schule dienen. An den Stirnseiten befinden sich je ein neuer Parkplatz für Lehrkräfte und schulseitig ein Außenfußballfeld sowie das „Grüne Klassenzimmer“.

Der Randbereich der Sporthalle enthält einen Aufbau mit Pausentoiletten. Bei der Planung des Schulhofes soll die Idee eines „grünen Schulhofes“ konsequent verfolgt und umgesetzt werden. Ein zusätzlich geplanter Schulhof erhält ein großes Multifunktionsfeld für Basketball und Fußball. Hinzu kommt eine Kletteranlage. Umlaufend ist eine Laufbahn geplant, die auch für den Sportunterricht genutzt werden kann. In einem Grünstreifen zwischen Sportfläche und Erweiterungsbau sind zwei Tischtennisplatten geplant.

Die Neubauten werden gemäß den Vorgaben eines Passivhauses errichtet und sollen sich durch einen sehr niedrigen Energiebedarf auszeichnen. Sie würden somit die energetischen Vorgaben der Leitlinien der Stadt für „Energieeffizientes Planen und Bauen bei Neubauten“ erfüllen.

(arc semi)