Düsseldorf Das sollen Integrationsbegleiterinnen in Kitas leisten

Düsseldorf · Die Stadt will bei der Kinderbetreuung die Themen Integration und Fachkräftegewinnung stärker miteinander verzahnen. Leisten soll das ein Pilotprojekt, das mit Hospitationstagen im November startet. „14 Frauen mit eigenem Flucht- und Migrationshintergrund machen eine Ausbildung zu Integrationsbegleiterinnen in unseren Kitas“, sagt Anja Kolb-Bastigkeit, die im Amt für Soziales und Jugend die Kita-Abteilung leitet.

 Diese Frauen mit eigenem Flucht- und Migrationshintergrund werden in den kommenden Monaten in den Kitas der Stadt und der Arbeiterwohlfahrt zu Integrationsbegleiterinnen ausgebildet.

Diese Frauen mit eigenem Flucht- und Migrationshintergrund werden in den kommenden Monaten in den Kitas der Stadt und der Arbeiterwohlfahrt zu Integrationsbegleiterinnen ausgebildet.

Foto: Timo Heiduk/Timo Heiduk, BSG Bildungsinstitut für Soziales und Gesundheit GmbH

Gefördert werden die Frauen von der Arbeitsagentur und dem Job-Center, in der Zeit des Praktikums kommen Bildungsgutscheine zum Einsatz. „Diese Frauen werden auf dem ersten Arbeitsmarkt noch nicht so gut angenommen, aber ihr großes Pfund sind die Muttersprache und die Erfahrungen“, sagt die Expertin. Wer die Praktikumszeit erfolgreich hinter sich bringe, könne als fertige Integrationsbegleitung in der Entgeltstufe 3 sogar etwas mehr als eine einfache Hilfskraft oder eine Küchenhilfe verdienen.

Für ambitionierte Teilnehmerinnen soll die neue Aufgabe eine Zwischenstufe auf dem Weg zur Kinderpflegerin oder zur Erzieherin sein. „Wir hoffen, dass wir mit Hilfe des Pilotprojekts neue Fachkräfte rekrutieren können, denn die werden ja bekanntlich in der Kinderbetreuung dringend gesucht“, sagt Sandra Engels, Personalentwicklerin im Jugendamt.

Die künftigen Integrationsbegleiterinnen stammen aus mehr als einem Dutzend Ländern. Der Bogen reicht von Kolumbien über Marokko bis nach Pakistan und in den Iran. „Darüber hinaus haben wir auch Frauen aus Griechenland, Georgien, Russland und der Ukraine eingestellt“, ergänzt Engels.

Im Januar beginnt das mehrmonatige Praktikum

„Wir sehen die künftigen Integrationsbegleiterinnen als wichtige Brücke zwischen dem Kita-Team und den Familien mit Migrationshintergrund“, sagt Kolb-Bastigkeit. Dabei gehe es auch um das Überwinden von Sprachbarrieren. Hier habe sich die Herangehensweise in den vergangenen Jahren grundlegend geändert. Früher habe es geheißen: Jedes Kind, das neu hinzukomme, solle am besten nur noch Deutsch sprechen. „Heute wissen wir, wie wichtig es sein kann, mehrsprachig vorzulesen und den Kindern in der Kita die Chance zu geben, sich mit Menschen aus anderen Kulturkreisen auszutauschen“, sagt die Abteilungsleiterin.

Nach den Schnuppertagen in der kommenden Woche beginnt im Januar das mehrmonatige Praktikum. Stephan Glaremin, Leiter des Amtes für Soziales und Jugend, ist sicher, dass mit dem Pilotprojekt ein Mehrwert für die Kinder in Düsseldorf geschaffen wird. „Die neuen Mitarbeiterinnen werden die interkulturellen Kompetenzen in den Einrichtungen stärken.“

(jj)