Tiersegnung mit vielen Hunden in der Andreaskirche Gottes Segen für Hund Barley
Altstadt · Eine Touristin aus Großbritannien wunderte sich am Sonntagnachmittag, warum so viele Hunde in die Andreaskirche gingen. „Heute werden dort Tiere gesegnet“, erklärte ihr Martina, die mit ihrem Terrier-Mix Leon aus Ratingen gekommen war.
„Er ist schon 14 und ich finde die Zeremonie immer so schön“, verriet sie, bevor sie sich mit ihrem vierbeinigen Begleiter einen Platz im gut besuchten Gotteshaus suchte.
Ob Dalmatiner, Landseer, Dackel oder Pinscher, alle waren am Sonntag willkommen. Seit zehn Jahren veranstaltet Pater Elias die Tiersegnung am ersten Sonntag im November. „Das Angebot wird gerne angenommen. Die Messe ist immer sehr gut besucht“, freute sich der Dominikaner, der verriet, dass er in den letzten Jahren schon Katzen und eine Schildkröte gesegnet hat. „Es kommen auch immer mal Kinder vorbei, die den Segen für ihre Kuscheltiere erbitten“, erzählte der Pater.
Nicht wenige der Besucher am Sonntag waren nicht zum ersten Mal da. „Ich war 2017 schon einmal mit einem Hund hier und total begeistert“, erinnerte sich Anja und ergänzte „Ich habe hier schon meine Meerschweinchen segnen lassen. Das Böckchen ist tatsächlich 11 Jahre alt geworden“. Sie war diesmal mit Barley gekommen. Der knapp dreijährige Rüde gehört ihrer Nachbarin. „Ich gehe manchmal mit ihm spazieren und habe vorgeschlagen, Barley mit zur Tiersegnung zu nehmen“, erzählte sie. Der flat curley Doodle blieb während des Gottesdienstes entspannt neben der Kirchenbank sitzen. Andere Vierbeiner waren da nicht so cool. Sie hatten „offenbar Mitteilungsbedürfnis“, wie Pater Elias schmunzelnd feststellte.
Pater erinnerte an Verantwortung den Vierbeinern gegenüber
Er hatte für die Halter den Tipp: „Bleiben Sie ruhig, Sie werden sehen, das überträgt sich auf die Tiere.“ Der Dominikaner sollte recht behalten. Nur hin und wieder gab einer der Vierbeiner noch einen kurzen Kommentar zum Geschehen. Der Pater nahm in seiner Predigt Bezug auf das aktuelle weltpolitische Geschehen, bat um Frieden und ein respektvolles Miteinander. Dabei bezog er die Tiere ausdrücklich mit ein. Er erinnerte die Anwesenden an ihre Verantwortung den Vierbeinern gegenüber, die sie in ihrer Obhut hätten, aber auch für die Mitmenschen und die
Natur.
„Susi ist schwer krank, sie hatte gerade eine Operation“. Ihr Frauchen strich der Hündin sanft über den Kopf. Man merkte ihr an, wie sehr sie an dem Tier hängt. „Ich hoffe, der Segen hilft Susi, dass es ihr bald wieder besser geht“.
In der Bank neben den beiden, hatte Klara Platz genommen, vor ihr legte Schoko den Kopf auf die großen braunen Pfoten, schloss die Augen und machte ein Nickerchen. „Der macht das immer so“, schmunzelte sein Frauchen. Als Pater Elias segnend durch die Reihen ging, bekam Schoko davon nichts mit.