Kunst in Düsseldorf Kultur in Unterführung am Worringer Platz würde Hunderttausende Euro kosten

Düsseldorf · Seit 1994 ist die Unterführung am Worringer Platz nicht mehr öffentlich zugänglich. Ein Umbau wäre teuer.

Die Wände der Passage sind mit Graffitis besprüht.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)/Bauer, Hans-Jürgen (hjba)

(mbo) Seit mehreren Jahrzehnten ist die Unterführung am Worringer Platz versiegelt. Die Ratsfraktion Die Linke hat die unterirdischen Räume allerdings kürzlich wieder ins Bewusstsein einiger Düsseldorfer gebracht. Im Kulturausschuss erkundigte sich Mitglied Peter Ulrich Peters, ob die Stadt plane, die Unterführung für kulturelle Nutzungen zu öffnen. Die Verwaltung verneinte das jedoch – ein Grund sind die hohen Kosten.

Die Unterführung unter dem Worringer Platz entstand in den 1960er-Jahren für Fußgänger. Sie entwickelte sich später zu einem Hotspot für die Graffiti-Szene, noch heute sind die Wände mit der Straßenkunst verziert. Seit 1994 sind die Fußgängertunnel aber für die Öffentlichkeit nicht mehr nutzbar. „Seitdem gab es immer wieder Ideen, wie man die Unterführung wieder zugänglich machen und sie für kulturelle Zwecke nutzen könnte. Es ist bis heute kaum etwas passiert“, begründete die Fraktion Die Linke ihre Anfrage. Sie nahm auch Bezug auf eine Machbarkeitsstudie, die 2018 durchgeführt worden war.

Damals hatte es Überlegungen gegeben, den Tunnel wiederzubeleben. Im Zuge der Studie war die Machbarkeit von vier Varianten geprüft worden. Als „kleinste Lösung“ wurde geprüft, wann es möglich sei, Führungen anzubieten (Variante 1). Größere Lösungen sahen einen Raum für Kunstausstellungen oder einen Club vor. Doch um eine öffentliche Nutzbarkeit herzustellen, seien Sicherungs- und Umbaumaßnahmen erforderlich, hieß es damals. „Die Kostengrößen der Machbarkeitsstudie befinden sich je nach Variante im hohen sechsstelligen bis mittleren siebenstelligen Bereich“, teilte die Verwaltung mit. Sie betonte, es sei derzeit nicht geplant, die Unterführung zu öffnen. Welche Bedingungen dafür erfüllt sein müssten, wollte die Linke wissen. „Für einen sicheren öffentlichen Zugang müsste baulich mindestens Variante 1 umgesetzt werden“, so die Verwaltung. „Darüber hinaus müssten die Folgekosten beziffert und die Graffiti in ihrem Zustand und gegebenenfalls kunstkritisch begutachtet werden.“

(mbo)