Düsseldorfer Musiker Zackig tanzen im Gedenken an Tommi Stumpff
Düsseldorf · Berühmte Kollegen würdigen den 2023 gestorbenen Musiker Tommi Stumpff.
Im Sommer vergangenen Jahres ist der Musiker Tommi Stumpff gestorben, und jetzt gibt es die Gelegenheit, seiner zu gedenken – und zwar so, wie es angemessen ist: zusammenkommen und Musik hören. „Unstille“ heißt die Tribute-Veranstaltung denn auch, sie beginnt um 18.30 Uhr an der Oststraße 34 in Düsseldorf. Ein passender Ort, dort befand sich früher der Elektronikmarkt Conrad. Tommi Stumpff wurde als Thomas Peters in Düsseldorf geboren, und er war einst Teil der Band KFC, zu der auch Trini Trimpop gehörte, der später wiederum bei den Toten Hosen trommelte. Das erste Soloalbum von Tommi Stumpff trug den besten Titel, den man einem Debüt im Jahr 1982 geben konnte: „Zu Spät Ihr Scheißer. Hier ist: Tommi Stumpff“. Stumpff arbeitete mit dem Kraftwerk-Produzenten Conny Plank zusammen, seine Musik wurde immer härter, immer elektronischer. Und bald wurde er zum Helden in einem Genre, das Electronic Body Music heißt und vielleicht am prominentesten von den Gruppen Front 242 und Nitzer Ebb repräsentiert wird. Angedüsterte Musik in der Tradition von DAF und Die Krupps. Musik, zu der man sich zackig bewegt und das Kinn hebt. Musik, die als akustisches Gegengift zu latentem Weltekel und Unverständnis über das Fehlverhalten der anderen taugt. Stumpff stand immer ein bisschen im Schatten anderer Düsseldorfer Musiklegenden, dabei gehören seine Alben „Terror II“ (1988) und „Ultra“ (1989) zum Konsequentesten, was an diesem Ort produziert wurde. Man sollte sich unbedingt noch einmal die Titel „Und so sterbt alle“, „Lobotomie“ und „Massaker“ anhören. Danach steht man fester in der von Polykrisen gebeutelten Gegenwart.
Am Samstag wird Stumpffs Video zu „Unstille“ seine Premiere erleben. Das letzte von ihm produzierte Stück erschien kürzlich auf dem schönen „InDUStrial“-Sampler mit Beiträgen Düsseldorfer Musiker. Die Gruppen Input Kinks und I Am The Fly verbeugen sich mit Livesets vor Stumpff. Und die allerbeste Idee ist, Ecki Stieg den Abend moderieren zu lassen. Der Moderator der Radiosendung „Grenzwellen“ ist ja so etwas wie die Portalsfigur dieses Musikgenre, die Stimme der Energie. Kirsten Peters, die Witwe von Tommi Stumpff, hat das Ereignis organisiert. Ihr ist es wichtig, den Musiker und Menschen Tommi Stumpff zu ehren. Und ganz schön ist in diesem Zusammenhang, dass Stumpffs Lieblingsgetränk ausgeschenkt wird: Jim Beam mit Cola Zero.
Info Diesen Samstag, 3. Februar, Oststraße 34, Einlass ab 18 Uhr, Beginn ist um 18.30 Uhr. Der Eintritt kostet 15 Euro. Frühes Kommen ist ratsam, die Veranstaltung muss gegen 23 Uhr enden.