Spontanaktion von Düsseldorf nach Madrid Pilot chartert Flugzeug – „Rhein Fire“ fliegt mit Fans zum Spanien-Spiel

Düsseldorf · Düsseldorfs Football-Mannschaft fliegt inklusive Fans zum Spanien-Spiel nach Madrid. So wurde es möglich.

Im September 2023 wurde die Düsseldorfer Football-Mannschaft Rhein-Fire European Champions.

Foto: dpa/Federico Gambarini

(ahue) Ein Pilot der Condor Airlines wollte seiner Tochter eine Freude machen, eine stressfreie Reise ermöglichen und besorgte dafür einen Flieger. „Ich möchte ein Flugzeug chartern“, sagte der 61-Jährige zum obersten Konzernchef der Fluggesellschaft. Bei einem Abendessen mit einem der Geschäftsführer, Christian Schmitt, fiel dann die Entscheidung – Peter Altenhofen bekommt eine Boeing 757-300. Hintergrund ist das Auswärtsspiel der Düsseldorfer Football-Mannschaft Rhein Fire in Madrid am Samstagabend.

Altenhofens Tochter Sophie tanzt seit drei Jahren für das Cheerleaderteam der Footballer, den Pyromaniacs. Beim Training Anfang April schaute er ihr zu und hörte vom Auswärtsspiel in Spanien. „Ich habe mich sehr spontan sehr weit aus dem Fenster gelehnt“, sagt Altenhofen. Denn die Cheerleader fahren sonst mit dem Bus zu den Spielen – stundenlang, beispielsweise nach Zürich oder Paris. Das sei stressig und im Bus könne man nicht schlafen, so der Pilot. Er schaltete sich ein: „Papa fliegt euch.“ Dass er vom Condor-Geschäftsführer unterstützt wird und tatsächlich eine Maschine bekommt, freut Altenhofen und macht ihn stolz. Es war wohl auch Glück und Geschick. Und entgehen lassen wollte er es sich nicht. Seit über 30 Jahren ist Peter Altenhofen bei der Condor-Airline, doch das Langstreckenflugzeug des Typen A330, was er sonst fliegt, bekam er wegen der Hauptsaison nicht. Alle seien im Einsatz. Dazu müsse der Flieger in Madrid für eine Nacht parken. „Sonst hätte ich meine Tochter selbst geflogen“, sagt er. Doch es gehe ein Traum in Erfüllung und es sei „irre“, dass er es wirklich arrangieren konnte. „Es ist auch eine Wertschätzung meines Arbeitgebers.“ Falls es mit Condor nicht geklappt hätte, war der Pilot noch mit zwei anderen Airlines im Gespräch. Aber mit der 54 Meter langen Boeing ist mit circa 270 Sitzen genug Platz für alle. Peter Altenhofen fliegt seine Tochter zwar nicht persönlich. Den Kapitän kennt er allerdings gut, war er doch knapp zehn Jahre sein Co-Pilot. Es war ein Plan, der aus Notwendigkeit entstand, äußert sich der Geschäftsführer von Rhein Fire, Martin Wagner. Den Spielplan erhielten sie relativ spät, dass sie am heutigen Samstag nach Madrid müssen, erfuhren sie im März. Das Problem: einen (Ferien-)Flieger zu finden, der das ganze Team auf einmal befördert. „Wir hätten das gesamte Team auf mehrere Maschinen und mehrere Tage verteilen müssen“, sagt er. Altenhofen brachte den Stein ins Rollen. „Wir sind sehr glücklich und dankbar. Wir fliegen alle zusammen in einer Ersatzmaschine.“ Auch 100 Fans dürfen mit ihren Lieblingsspielern im Flieger sitzen. Es gab ein Aktionspaket aus Stadionkarte, T-Shirt und Flügen. Am Abend um 19 Uhr spielt Rhein Fire im Estadio Vallehermoso. Der Flieger hebt um 9 Uhr vom Düsseldorfer Flughafen ab.

(alh)