Düsseldorf Es ist Zeit für Winterreifen
Experten raten, das Auto schon jetzt winterfest machen zu lassen. Wer schnell einen Termin in der Werkstatt macht, kommt vor dem großen Ansturm.
Düsseldorf. Wer noch mit Sommerreifen unterwegs ist, sollte sich schon mal einen Termin in der Werkstatt sichern: Experten raten gerade jetzt zum Umrüsten auf Winterreifen. Doch was kostet das? Ist es sinnvoll, das komplette Rad zu wechseln? Und mit welcher Wartezeit müssen Autofahrer zurzeit rechnen?
Schon bei Temperaturen von sieben Grad raten Experten, mit Winterreifen unterwegs zu sein. „Den ersten Frost gab es auch schon, jetzt sollten Autofahrer unbedingt einen Termin für den Wechsel auf Winterreifen vereinbaren“, sagt Klemens Hellenbrand vom Verband des Kraftfahrzeuggewerbes NRW mit Sitz in Düsseldorf. Denn: Im Vergleich zu Sommerreifen bieten Winterreifen durch ihre spezielle Gummimischung eine wesentlich bessere Haftung — gerade auch bei Schnee und Eis. „Das führt zu kürzeren Bremswegen, und das Unfallrisiko wird gesenkt“, sagt Hellenbrand.
Das Gesetz kennt keine genaue Vorschrift für das Aufziehen von Winterreifen. Der betreffende Passus aus der Straßenverkehrsordnung lautet „situative Winterreifenpflicht“ und schreibt lediglich vor, dass bei Wetter wie Glatteis und Schneematsch oder Reifglätte die Verwendung von „M+S-Reifen“ (Matsch und Schnee) Pflicht ist. Das Gesetz schreibt aber keinen festen Zeitraum für die Verwendung von Winterreifen vor. Wer bei entsprechender Witterung ohne Winterreifen unterwegs ist, muss aber mit einem Bußgeld von 60 Euro und einem Punkt in Flensburg rechnen. Bei einem Unfall steigt das Bußgeld auf 120 Euro an.
Klemens Hellenbrand rät, Winterreifen nicht länger als sechs oder sieben Jahre zu nutzen. „Danach wird das Gummi porös“, sagt er. Außerdem: Je abgefahrener das Profil, desto größer das Unfallrisiko. Wer auch bei nassen und schneebedeckten Straßen die Kontrolle über sein Fahrzeug behalten will, sollte unbedingt auf eine Sicherheitsprofiltiefe von mindestens vier Millimetern achten. Ein Tipp: Jeder Autofahrer kann mittels einer einfachen Zwei-Euro-Münze selbst prüfen, ob das Profil des Reifens noch ausreichend vorhanden ist: Wenn ihr silberner Rand gänzlich im Profil verschwindet, ist man auf der sicheren Seite.
Der Wechsel von Kompletträdern mit Felge kostet ohne das sogenannte Auswuchten zwischen 12 und 30 Euro. Kosten für das Auswuchten kommen in den meisten Fällen noch hinzu. Dabei wird getestet, ob das Rad noch rund läuft. Für die Ummontage der Reifen (von der Felge) zahlen Autofahrer etwa 30 und 80 Euro.
„Ich empfehle, die Kompletträder zu tauschen, weil bei einer Demontage der Reifendecke Felge und Gummi nochmals zusätzlich belastet werden“, sagt Klemens Hellenbrand vom Verband des Kfz-Gewerbes NRW. Der Rädertausch auf Winterkompletträder werde von den Kfz-Werkstätten häufig auch mit einer Einlagerung der getauschten Räder günstig angeboten.
Wer sich beeilt und schon heute einen Termin vereinbart, kann in vielen Werkstätten schon in der kommenden Woche das Auto winterfest machen lassen. „Erfahrungsgemäß kommt schon in den nächsten Wochen der große Ansturm“, sagt Gerd Zschoche von der Kfz-Werkstatt an der Ahnfeldstraße. Schon in der kommenden Woche ist laut mehreren Werkstätten mit längeren Wartezeiten zu rechnen.