Düsseldorf Familienstreit endete für 45-Jährigen fast tödlich
Der Prozess gegen die zwei mutmaßlichen Täter begann am Dienstag vor dem Landgericht. Der Angeklagte will eine Entschädigung zahlen.
Düsseldorf. Als die Polizisten am 17. Januar am Einsatzort Kölner Straße eintrafen, herrschte dort ein völliges Durcheinander. Mehrere Personen mussten mit Schlagstöcken und Pfefferspray getrennt werden. Auch Frauen, die sich gegenseitig an de Haaren zogen, sollen an der Prügelei beteiligt gewesen sein. Mitten im Getümmel lag ein 45-Jähriger, der durch mehrere Messerstiche so schwer verletzt war, dass er in Lebensgefahr schwebte. Seit Dienstag müssen sich zwei Männer, 32 und 37 Jahre alt, wegen versuchten Totschlags vor dem Landgericht verantworten.
Schnell stellte sich damals heraus, dass es sich bei dem Vorfall um einen lange schwelenden Streit innerhalb einer türkischen Großfamilie handelte. Auslöser sollen Eheprobleme gewesen sein. Die Frau des 32-Jährigen war mit dem Kind ausgezogen. Das Opfer, ein entfernter Verwandter, wollte angeblich ein Versöhnungsgespräch führen. Doch das lief völlig aus dem Ruder.
An dem Abend im Januar gegen 21 Uhr sollen die beiden Angeklagten dem 45-Jährigen aufgelauert haben. Zunächst sollen sie ihn zu Boden geschlagen und getreten haben. Dann holte der 32-Jährige angeblich das Küchenmesser heraus und stach mehrfach zu. auch in die rechte Brusthälfte. Nur weil der Rettungswagen schnell vor Ort war, konnte der Mann gerettet werden.
Zum Prozessauftakt gab es versöhnliche Töne. Der 32-Jährige bot seinem Verwandten im Rahmen des Täter-Opfer-Ausgleichs am Dienstag an, eine Entschädigung zu zahlen. Die soll 10 000 Euro betragen. Am Donnerstag wird der Prozess fortgesetzt.