Düsseldorf Glosse: Schräge Vögel im Landgericht
Selbst das Landgericht ist vor Pokémons nicht sicher.
Düsseldorf. Streng kontrolliert werden alle, die den Justiz-Palast an der Werdener Straße betreten. Taubsi und Habitak haben sich trotzdem irgendwie durchgemogelt, denn willkommen sind sie im Amt- und Landgericht nicht. Rechtsanwältin Claudia Charlotte Obermann wusste nicht, was sie anrichtete, als sie vergaß, ihre Pokémon-App auszuschalten. Tatsächlich fing die Juristin das Vogel-Monster Habitak ein: „Vor dem Schwurgerichtssaal. Es saß vor den Füßen eines Wachtmeisters.“ Ein Vorfall, der für Aufregung bis zur Chef-Etage des Landgerichts sorgte.
Pokémon im Landgericht, das darf nicht sein. Sprecherin Elisabeth Stöve dementierte auch sofort. Tatsächlich sei Habitak im Bistro Justitia gefangen worden. Zwei Mitarbeiter, die eine App haben, wurden außerdem sofort auf die Jagd geschickt. „Sie konnten nichts finden“, so Stöve.
Die WZ machte den Selbsttest. Mitarbeiter Christopher Mastalerz brauchte nicht lange, um im Foyer Taubsi aufzustöbern und einzufangen. Keine Frage, das Gericht ist keine Pokémon-freie Zone mehr. Für das Landgericht eine ernste Sache: „Bei Verstößen gegen die Hausordnung werden im Einzelfall die erforderlichen und angemessenen Maßnahmen ergriffen.“ Klare Ansage an die Fantasie-Tierchen. Die Anwältin wundert sich: „Ich habe ja nicht geahnt, was ich da auslöse. Es gibt doch schon so viele schräge Vögel hier.“