Düsseldorf Grafenberger Allee: Autospur entfällt für Straßenbahnen
Züge bekommen Platz auf Kosten des Autoverkehrs, Modellversuch startet im Februar.
Düsseldorf. Viele Jahre ist der schwarz-gelben Regierung im Rathaus vorgeworfen worden, sie bevorzuge einseitig den Autoverkehr. Jetzt dreht die politische Ampel (aus SPD, Grünen und FDP) den Spieß um. Im Rahmen eines Modellversuchs wird dem Autoverkehr auf der Grafenberger Allee eine Autospur weggenommen, damit die Straßenbahnen besser durchkommen. Das teilte die Verwaltung jetzt den Politikern im Verkehrsausschuss mit. Sie betonte dabei allerdings, dass die Autofahrer deshalb nicht länger im Stau stehen würden als ohnehin schon.
Es geht um den Abschnitt zwischen Simrock- und Vautierstraße stadtauswärts. Schon heute kommt es dort in der nachmittäglichen Verkehrsspitze zu Staus. Weil die Bahnen im Autoverkehr „mitschwimmen“, kommt es häufig zu Verspätungen auf den betroffenen Linien (703, 709, 713). Das Problem wird sich mit Start der Wehrhahn-Linie noch verschärfen.
Statt 18 werden dann 24 Straßenbahnen in der Stunde dort entlangfahren. Deshalb schlägt die Verwaltung vor, dem Autoverkehr eine Spur wegzunehmen (markiert durch eine gelbe Schraffur), so dass die Züge ungehindert fahren können. Auf Höhe der Haltestelle Burgmüllerstraße wird es für die Autofahrer wieder zwei Fahrspuren geben (auf einer Länge von 110 Metern), so dass die Autos auf zwei Spuren die Kreuzung zum Staufenplatz hin überqueren können. Die Verwaltung behauptet: „Die Leistunsfähigkeit ändert sich somit an diesem Knoten nicht.“ Zwar könne es sein, dass die Rückstaus auf der Grafenberger Allee etwa länger ausfallen — aber dies werde zu keinen weiteren Verkehrsproblemen führen.
Sollte sich der Versuch bewähren, ist eine solche Lösung auch an anderer Stelle der Stadt denkbar. Der Test auf der Grafenberger Allee soll Anfang Februar beginnen. RS