Düsseldorf Palmenstraße: Schleichweg wird zur Rennstrecke
Anwohner klagen über Raser und zu viel Verkehr.
Düsseldorf. Als Arnd Jäger vor fünf Jahren zur Palmenstraße nach Unterbilk zog, war die Straße zwar noch nicht neu asphaltiert, aber dafür ruhig. „Wir waren froh, dass es hier eine verkehrsberuhigte Straße gibt“, erklärt der Familienvater. Heute jedoch spricht er von „enormen Problemen mit Rasern“ auf der Straße, die an den Florapark grenzt. Und weil alleine in seinem Mehrfamilienhaus 18 Kleinkinder leben, will Jäger dem Verkehrsaufkommen und der Raserei vor der Haustür nicht länger besorgt zusehen.
Kürzlich sprach er deshalb in der Sitzung der Bezirksvertretung 3 (u.a. Unterbilk, Bilk) im Stadtteilzentrum Bilk vor. Obwohl nur Tempo 30 erlaubt sei, fahren die meisten auf der Palmenstraße mit 50 bis 60 Kilometern pro Stunde, erklärt Jäger.
Es sei auch schon eine Geschwindigkeitstafel aufgestellt worden. Die habe zwar auch mal viele Tage nicht funktioniert. An anderen habe sie dafür auch mal 81km/h angezeigt. Das Verhalten der Fahrer sei kriminell.
Arnd Jäger hat Kontakt zur Polizei und zum Amt für Verkehrsmanagement aufgenommen. Doch es sei nichts passiert. Die Lage nur schlimmer geworden. Ein Hauptgrund: Viele Autofahrer, auch Taxen und sogar Lkw-Fahrer, die vom Südring kommen, nutzen auch die Bach- und Palmenstraße als Schleichweg und umfahren so das Nadelöhr rund um die Bilker Kirche.
Arnd Jäger appellierte an die Bezirkspolitiker, den Anwohnern zu helfen. Schließlich würden mehr und mehr Familien nun auch in die Häuser hinter den Arcaden („Bilk on top“) einziehen. Der Florapark werde ebenfalls von vielen Eltern mit kleineren Kindern besucht.
Die Bilker Bezirkspolitiker stellten daher den Antrag, dass sich die Verkehrsverwaltung um das Problem kümmern sollte. Sie fordern einmal mehr ein besseres Verkehrskonzept für den gesamten Bereich rund um das Bachplätzchen, Kronprinzenstraße, Bachstraße und eben nun auch die Palmenstraße. Bislang hat weder die Politik noch Arnd Jäger etwas von der Stadt gehört. Er will sich nicht mehr sehr lange gedulden, hat Angst, dass „Schlimmeres passiert“.
Auch seine Nachbarn hat er über Zettel in Briefkästen über seine Initiative informiert und Unterstützung erfahren. Jäger hofft, auf eine baldige Reaktion der Stadt. Wenn nichts passiere, wollen die Anwohner mit ihrem Protest einen Gang zulegen.