Immobilienmesse in Cannes: Die Schokoladenseiten von Düsseldorf
Landeshauptstadt und Partner präsentieren sich auf der Mipim in Cannes.
Düsseldorf. Wenn’s in Düsseldorf noch grau ist und der Frühling erst ein äußerst zartes Pflänzlein, scheint in Cannes bereits optimistisch die Sonne. Das beflügelt die Stimmung bei den mehr als 1800 Ausstellern der Mipim, der größten Immobilienmesse der Welt. Jährlich kommen rund 18 000 Fachbesucher, um zu sehen, was die großen Metropolen und Regionen der Welt an Entwicklungsideen zu bieten haben.
Während die ganz Großen wie Paris riesige Zelte direkt am Wasser aufbauen, haben Düsseldorf und seine 16 Partner mit einem gut gelegenen Stand plus Terrasse einen keineswegs überdimensionierten, aber respektablen Auftritt. Für eine Dosis Heimatkolorit sorgt Peter König mit seinem Füchschen Alt.
Am Mittwoch erwarten die Kenner der Szene mit Spannung, ob Oberbürgermeister Dirk Elbers neue Projekte aus dem Hut zaubert und damit auch ein Signal nach Düsseldorf sendet, um die Dynamik der Landeshauptstadt zu unterstreichen. Zumindest neue spannende Simulationen werden erwartet, Projekte gibt es schließlich genug — allen voran der Kö-Bogen.
Allerdings darf man nicht erwarten, dass die schönen Ansichten unmittelbar in die Tat umgesetzt werden. Große Schlagzeilen gab es beispielsweise 2010 für das Baumhaus des Architekturprofessors Karl-Heinz Petzinka an der Ulmenstraße.
Das Projekt ist auch heute noch nur ein kühner Traum — erst rebellierten die Denkmalschützer, dann landete der Alternativentwurf in der Schublade des Grundstückseigentümers THS, die ihren Geschäftsführer Petzinka zwischenzeitlich vor die Tür gesetzt hatte. THS sei „sehr zurückhaltend“, was das Baumhaus angeht, heißt es dazu in der Stadtverwaltung.
Etwas besser sieht es mit dem vergleichsweise kleinen neuen Dreischeibenhaus an der Franklinbrücke aus. Das 20 Meter hohe Gebäude wurde letztes Jahr von Elbers in Cannes präsentiert. Hochtief und Interboden, die auch das neue Viertel le Flair gemeinsam errichten, wollen noch im dritten Quartal den Baustart verkünden.
„Die Baugenehmigung ist durch“, sagt Planungsdezernent Gregor Bonin. Das „DreiEins“ hat 3800 Quadratmeter Bürofläche, für die noch keine Nutzer gefunden sind. Davon hängt ab, wann zum ersten Spatenstich geladen wird.