Kultur Kompakt Auf „Kaffee und Zigaretten“ mit Ferdinand von Schirach

Düsseldorf · Der Autor liest im Schauspielhaus.

Autor Ferdinand von Schirach liest aus seinem Buch „Kaffee und Zigaretten“ im Schauspielhaus am Gründgens-Platz.

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Die Geschichte zwischen dem strafverteidigenden Bestseller-Autor Ferdinand von Schirach und dem Düsseldorfer Schauspielhaus geht ins nächste Kapitel: Am Dienstag um 19.30 Uhr liest er aus seinem Buch „Kaffee und Zigaretten“ im Pfau-Bau am Gustaf-Gründgens-Platz.

Das Schauspielhaus zeigt seit 2015 von Schirachs interaktiv angelegtes Stück „Terror“ im Central, letztes Jahr las er in der Spielstätte am Gründgens-Platz aus seinem Erzählband „Strafe“.

„Kaffee und Zigaretten“ lässt sofort an den Film „Coffee and Cigarettes“ von Jim Jarmusch denken. Der US-amerikanische Regisseur zeigt elf Episoden, in denen zwei Menschen bei Kaffee und Zigaretten skurrile Small-Talks führen, etwa die Rockstars Tom Waits und Iggy Popp. Auch von Schirach hat sein neues Werk episodenhaft komponiert. In 42 kurzen Kapiteln verknüpft er autobiografische Erzählungen mit Notizen, Beobachtungen und Bonmots. Seinem sachlich-kühlen Stil bleibt er treu, nur dass er nicht die Biografien aus seinem Strafprozess-Kosmos schildert, sondern seine eigenen Lebenserfahrungen. Er berichtet vom düsteren Familienerbe in Person seines Großvaters Baldur von Schirach, der als Gauleiter und Reichsstatthalter in Wien die Deportation der Juden verantwortete und als Beitrag zur europäischen Kultur bezeichnete, von seinen Erlebnissen im Jesuitenkolleg St. Blasien im Hochschwarzwald, vom Tod des Vaters, aber auch vom Deutschen Herbst, von Rock’n’Roll, Beuys’ „Fettecke“, vom Reisen und Rauchen. Die Veranstaltung ist ausverkauft, eventuell gibt es noch Restkarten an der Abendkasse.