Puppentheater: Unterwegs im Auftrag des Weihnachtsmanns

„Der allerkleinste Weihnachtswichtel“ wird derzeit an der Helmholtzstraße eifrig beklatscht.

Düsseldorf. Weil die ersten watteweichen Flocken gefallen sind, beschließen Eichhorn und Wichtel, einen imposanten Schneemann mit allem drum und dran zu bauen. Doch als Wichtel gerade auf der Suche nach dem passenden Hut für den kaltrunden Gesellen ist, eilen unverhofft Weihnachtsmann nebst Rentier zu ihm und betrauen ihn mit einer Aufgabe, von der er seit Jahren träumt: Er soll die weihnachtlichen Wunschzettel der Kinder einsammeln. Damit wird er zum "Allerkleinsten Weihnachtswichtel", freut sich wie ein Schneekönig und macht sich mit Feuereifer an seinen neuen Job.

Im Puppentheater an der Helmholtzstraße nimmt die Geschichte, die bei der Premiere manchem der jungen Zuschauer vor Aufregung knallrote Wangen bescherte und eifrigst beklatscht wurde, ihren Lauf. Denn während sich Wichtel die Haare kämmt und Zähne putzt, um auch gut für seinen Auftrag auszusehen, ist Eichhorn sauer. Die beiden Freunde wollten doch zusammen spielen - und nun hockt Eichhorn allein mit der Möhre, die des Schneemanns Nase sein soll, in der Winterlandschaft.

Natürlich nimmt das Puppenspiel ein gutes Ende. Aber bis es nach guten 30 Minuten so weit ist, dürfen die lieben Kleinen sich spielerisch mit den Themen Freundschaft und Streit, Entzweiung und Versöhnung auseinandersetzen. Ohne moralischen Zeigefinger, aber doch nachdrücklich werden die umgesetzt. Außerdem wird auf Spannung gesetzt. Denn als der allerkleinste Weihnachtswichtel nun alle Kinderwunschzettel einsammeln will, sind die plötzlich verschwunden.

Nicht nur Tratschke fragt: "Wer war’s?", auch die jungen Zuschauer dürfen mitfiebern und rätseln und werden an dieser Stelle in das Stück eingebunden, die ominösen Zettel aufzutreiben. Die niedliche und ebenso hübsch erzählte wie gespielte Geschichte gefällt. Außerdem entsprechen die Puppen selbstverständlich sämtlichen Klischees. Der Weihnachtsmann hat natürlich ein sanftes Gesicht und einen kuscheligen Rauschebart, der Wichtel ist mit seiner roten Zipfelmütze unwiderstehlich und Eichhorn ist ein knuffiger Nager mit buschigem Schwanz - aber so darf das bei einem Kindermärchen ruhig sein.

Auch das Bühnenbild mit wie Zucker bestreuter Landschaft, in der Tannen leise unter der Last des Schnees zu ächzen scheinen, ist entzückend. Rundherum nett, einfühlsam und unterhaltsam ist der "Allerkleinste Weihnachtswichtel" und deshalb ein sehenswerter Zeitvertreib für Menschen ab zweieinhalb Jahren.

"Der allerkleinste Weihnachtswichtel", 35 Minuten, keine Pause, nächste Vorstellungen am Donnerstag, 10.30 Uhr + 16 Uhr; am Freitag und Samstag, 16 Uhr; So 11+16 Uhr, bis 30.12., Puppentheater, Helmholtzstraße 38, Karten: Tel. 0211/372401.