Knappe Pleite gegen München Vorsprung der DEG auf Abstiegsrang schmilzt – Highlights im Video
Düsseldorf · Trotz einer ordentlichen Leistung verliert Düsseldorf 1:2 gegen München. Da Augsburg am Wochenende beide Spiele gewinnt, ist von den sieben Punkten Vorsprung auf den Abstiegsplatz nur noch einer übrig.
Andreas Eder war auch da. Zum ersten Mal seit dem viel zu frühen Tod seines Bruders Tobias stand der Münchener Stürmer in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) wieder auf dem Eis. Ausgerechnet in der Halle, in der sein Bruder vier Jahre lang spielte, und für den es draußen eine kleine Gedenkstätte mit Kerzen, Blumen und Bildern gibt. Andreas Eder stand am Sonntag sogar in der Startaufstellung der Münchener, und als er vor dem Spiel namentlich genannt wurde, gab es einen Extraapplaus von den DEG-Fans. Hinterher bei der Verabschiedung der beiden Teams umarmten ihn die meisten Düsseldorfer ganz besonders.
Dazwischen fand ein Eishockeyspiel statt. Denn der Betrieb in der DEL muss ja irgendwie weitergehen. Erst ab Montag gibt es eine Unterbrechung der Saison, allerdings eine seit Monaten geplante, die übliche Länderspielpause im Februar. Danach geht die DEL dann in ihre entscheidende letzte Phase der Hauptrunde. Für die DEG stehen dann noch elf Spiele an. Zu Beginn gleich drei schwere Auswärtsspiele in Berlin, Iserlohn und Köln. Umso wichtiger wäre es gewesen, am Sonntag gegen den EHC Red Bull München Punkte einzufahren. Doch das klappte nicht. Trotz einer ordentlichen Leistung verlor die DEG gegen das Spitzenteam mit 1:2 (0:0, 1:0, 0:2). Was auch deswegen ärgerlich war, weil die Augsburger parallel auch ihr zweites Spiel des Wochenendes gewannen. Aus dem schönen Sieben-Punkte-Vorsprung der DEG auf den Abstiegsplatz ist damit nur noch ein Zähler übrig.
Vor dem Spiel am Sonntag hatte zunächst Philip Gogulla im Mittelpunkt gestanden, der das 1100. DEL-Spiel seiner Karriere absolvierte. Wobei das im Anbetracht der Umstände keine lange Zeremonie war. Eine kurze Übergabe eines Sondertrikots mit der Nummer 1100, ein kurzes Lächeln für die Kameras, dann war es das auch schon. Danach begann ein Spiel, in dem zunächst die Münchener den Ton angaben. Man sieht halt wieder deutlich, dass Don Jackson zurück hinter der EHC-Bande ist: harter Forecheck, schnelle Pässe nach vorne.
12:3 Torschüsse hatten die Statistiker im ersten Drittel für die Gäste gezählt. Richtig brenzlig wurde es allerdings selten. Zwar kam die DEG selten selbst nach vorne, aber hinten zeigte sie sich enorm diszipliniert. Da hielt sie ihre Positionen, war nah an den Gegenspielern, machte es vor dem Tor eng, bekam immer wieder Schläger in die Passbahnen. Wirklich gefährlich wurde es nur bei einem Zwei-auf-Eins-Konter, aber Henrik Haukeland war gegen Tobias Rieder zur Stelle.
Dennoch musste sich im zweiten Drittel etwas ändern. Und das tat es auch. Anfangs waren die Düsseldorfer lediglich nach Kontern gefährlich, erst durch Brendan O‘Donnell, dann durch Justin Richards. Aber je länger das Drittel dauerte, desto häufiger kam die DEG kontrolliert in die Angriffszone und setzte sich dort fest. Und das nicht nur während ihrer zwei Überzahlspiele. Tyler Gaudet hatte die Führung auf dem Schläger, kurz später auch Drake Rymsha. Aber das Tor fiel dann doch mit einem Mann mehr auf dem Eis: In der 38. Minute drosch O‘Donnell eine Direktabnahme zum 1:0 ins Tor. Was gar nicht mehr so unverdient war, im zweiten Drittel hatte die DEG doppelt so oft wie die Münchener aufs Tor geschossen.
Die gute Laune war im Schlussabschnitt aber schnell dahin. Die Gäste brauchten nur sechs Minuten, um das Spiel zu drehen. Erst war es Chris DeSousa, der nach einem schönen Querpass von Yasin Ehliz zum Ausgleich traf, kurz später schoss Tobias Rieder aus spitzem Winkel zum 1:2 ein.
Also musste die DEG wieder anrennen. Was sie auch tat. Alexander Ehl hatte in Überzahl die Chance auf den Ausgleich, verzog jedoch. Und danach tat sich lange Zeit wenig. München verwaltete, die Düsseldorfer taten sich schwer, Lücken zu finden. Und mussten auf Konter aufpassen. Kurz vor Schluss war Will Butcher alleine durch, aber Haukeland hielt ein Team im Spiel. Doch die einzig nennenswerte Ausgleichschance danach hatte Tyler Gaudet. So blieb es beim 1:2. Danach gab es dennoch Applaus vom Publikum, auch noch mal für Andreas Eder.