Düsseldorf Münzgeldverbot: Sparkassen-Kunden laufen Sturm
Bezirksbürgermeister Stefan Golißa soll vermitteln. „Leuchtturmfiliale“ in Kaiserswerth könnte ein Kompromiss sein.
Düsseldorf. Seit Montag gilt es: Nur noch dreizehn der 64 Düsseldorfer Sparkassenfilialen nehmen noch Münzen an. Verärgert sind vor allem die Geschäftsleute aus dem Düsseldorfer Norden. „Das geht gar nicht. Mein Mann muss jeden Tag bis zum Großmarkt an der Ulmenstraße fahren, um das Hartgeld wegzubringen“, sagt Astrid Brauckhoff, die an der Niederrheinstraße einen Getränkemarkt betreibt. Viele andere Geschäftsleute aus Lohausen haben kein Verständnis für das Münzgeldverbot. Wie Brauckhoff berichtet, haben auch schon Kollegen angekündigt, ihr Konto bei der Sparkasse zu kündigen.
Ähnlich sehen das auch die Gewerbetreibenden in Angermund., die den weitesten Weg haben, um ihr Kleingeld aufs Konto zu überweisen. „Das hat auch einen Sicherheitsaspekt“, meint Boris Steinert, Chef des Edeka-Marktes in Angermund, „wenn 25 Geschäftsleute am Montagmorgen ihre Einnahmen am Großmarkt abliefern, ist das wie eine Einladung.“
In der letzten Sitzung der Bezirksvertretung 5 (Kaiserswerth, Lohausen, Stockum, Angermund, Wittlaer und Kalkum) hat Bezirksbürgermeister Stefan Golißa den Auftrag bekommen, mit der Sparkasse zu verhandeln, damit wenigstens eine Filiale im Norden weiter Münzen annimmt: „Wir werden an Oberbürgermeister Thomas Geisel, den Verwaltungsrat und alle anderen schreiben, die auf die Entscheidung Einfluss haben.“
Golißa ist davon überzeugt, dass die Sparkasse auf einem falschen Weg ist: „Kundennähe war immer die Stärke der Sparkasse.“ Er hofft, dass in seinem Bezirk zumindest eine so genannte „Leuchtturmfiliale“ erhalten bleibt. Denkbar sei zum Beispiel Kaiserswerth.
Denn so nennen sich die dreizehn Filialen, in denen auch in Zukunft der komplette Service angeboten wird. „Wir befinden uns in einer Übergangsphase“, so der Kommentar von Sparkassensprecher Gerd Meyer.