Düsseldorf Skurriler Prozess um bibbernde Yoga-Jünger: Vermieter will Geld
Verein hatte fristlos gekündigt, nachdem die Heizung nicht repariert werden konnte. Der Hausbesitzer fordert rund 20 000 Euro.
Düsseldorf. Einmal tief durchatmen und entspannen. Gar nicht so einfach, wenn man dabei auf dem kalten Boden liegt und fürchterlich friert. Monatelang hatte die Heizung einer Yoga-Schule an der Hohe Straße nicht richtig funktioniert. Bis dem Verein der Kragen platzte und er den Mietvertrag fristlos kündigte. Unentspannt reagierte darauf der Hausbesitzer, der darauf besteht, dass die restliche Miete gezahlt wird. Am Montag wurde vor dem Landgericht verhandelt.
Vernommen wurde eine 50-jährige ehemalige Mitarbeiterin der Yoga-Schule: „Es war immer kalt. Besonders bei den Kursen, die schon morgens um 10 Uhr angefangen haben.“ Drei Monate lang stellte sie ein Thermometer auf einen Tisch in der Mitte des Übungssaals. Die Temperatur sei dabei nie über 20 Grad hinaus gekommen, habe meist bei 18 oder 19 Grad gelegen — zu wenig, um sich auf die Suche nach der nächsten Stufe der Selbsterkenntnis zu machen. Immer wieder seien auch Handwerker im Haus gewesen. „Aber das hat nichts geändert“, so die Zeugin. Als dann immer mehr Kursteilnehmerinnen ihren Vertrag mit der Yoga-Schule kündigen wollten, wurde die Reißleine gezogen. Nun fordert der Hausbesitzer 20 000 Euro ausstehende Miete.