Oberbilk: Die Christuskirche schrumpft sich gesund

Umbau für vier Millionen Euro soll Angebote auf der Kruppstraße neu bündeln.

Düsseldorf. Die evangelische Christuskirche liegt nach hinten versetzt an der Kruppstraße und wirkt unscheinbar und wenig einladend. Von innen erinnert nichts mehr an den neogotischen Sakralbau, stattdessen bestimmt weißer Rauputz das Aussehen.

Insgesamt stehen den Kirchgängern 1300 Plätze zur Verfügung, bei durchschnittlich 50 bis 100 Gottesdienstbesuchern ist sie für die Gemeinde damit deutlich zu groß.

Seit zehn Jahren planen die Oberbilker bereits die nötige Veränderung. Gestern wurden die Entwürfe vorgestellt "Einerseits soll die Kirche zum Stadtteil hin geöffnet werden, andererseits sollen alle Gemeindefunktionen in ihr untergebracht werden", nennt Ulrich Lilie die Anforderungen an den Umbau. "Dafür nehmen wir viel Geld in die Hand", sagt der scheidende Superintendent der evangelischen Kirche in Düsseldorf. Die Umsetzung des von der Jury einstimmig beschlossenen Architektenentwurfs soll vier bis fünf Millionen Euro kosten.

Dafür werden Empore und Seitenschiffe vom Innenraum der Kirche abgetrennt, letztere bleiben aber durch nach oben verschiebbare Holztore weiterhin für Gottesdienste nutzbar.

Vor den Chorraum wird eine transparente Wand gestellt, dahinter entsteht ein Raum der Stille. Die so entstandenen Räume werden den Gemeindegruppen zur Verfügung gestellt, die jetzt noch über den ganzen Stadtteil verstreut untergebracht sind.

Für Gottesdienste stehen dann noch 112 Plätze zur Verfügung. "Wenn die alle jeden Sonntag kommen, ist alles gut", sagt Ulrich Lilie.

Pfarrer Ulrich Kock-Blunk freut sich auf seinen neuen Arbeitsplatz: "Dadurch, dass die Seniorengruppen, das Familienbildungswerk efa, die Gemeindeverwaltung und die Konfirmandengruppen auf einem Gelände sein werden, wird die Gemeinde viel lebendiger", erhofft er sich.

Damit kann auch das baufällige Gemeindezentrum an der Flügelstraße aufgegeben werden. Ein öffentliches Café vor der Kirche an der Kruppstraße soll die Gemeinde zusätzlich stärker im Stadtteil verankern. 2012 sollen die Arbeiten beginnen, für die Zeit des Umbaus hat die katholische St. Josefsgemeinde bereits "Asyl" angeboten.