WTC: Drohendes Aus wird kampflos hingenommen

Die Stadt und die Organisatoren scheinen sich bereits mit dem Ende des World Team Cups abgefunden zu haben.

Düsseldorf. Es ist keine Verzweiflung, die aus den Worten Dietloff von Arnims spricht. Der Turnierdirektor des World Team Cup bemüht sich, die Emotionen außen vor zu lassen. Es scheint, als habe sich von Arnim damit abgefunden, dass Mitte Dezember offiziell das Ende des World Team Cup, einer 33-jährigen Tennis-Geschichte, verkündet wird. "Eigentlich ist es jetzt schon zu spät, denn die Budgetierung des Turniers müsste längst laufen", erklärte der WTC-Turnierdirektor im Gespräch mit unserer Zeitung am Rande des "1.Düsseldorfer Sporttreff" im Stilwerk. 1,4 Millionen Euro oder anders gesagt ein Titelsponsor fehlt (immer noch).

"Druck haben wir keinen, wenn das Turnier weg ist, ist es weg!", sagt von Arnim fast lapidar. Dabei hängt sein Herz an dieser Traditionsveranstaltung. Als Balljunge hat er beim WTC sogar mal eine Backpfeife von einem Spieler erhalten. Jetzt ist er Turnierdirektor als Nachfolger seines Freundes Horst Klosterkemper. "Wenn Düsseldorf das Turnier einmal verloren hat, dann ist es weg. Wir werden es uns dann nicht zurück holen können."

Das wissen die Politiker der Stadt. Dirk Sültenfuß (CDU) ist der Meinung, dass man sich in Düsseldorf nicht nur auf den Profisport konzentrieren dürfe. "Es ist ja nicht so, dass wir gar nichts für das Turnier tun", sagt der stellvertretende Vorsitzende des Sportausschusses. "Wir haben aber in der Stadt noch ganz andere Problemfelder." Nach Ansicht von Oberbürgermeister Dirk Elbers liegt Tennis nicht mehr im Trend. Es kämen weniger Zuschauer, Sponsoren fehlten.

Nach diesen Aussagen ist Tennis "out". Das jedoch bestreitet von Arnim. "Die anderen Sponsoren sind sehr zufrieden, es fehlt ein Tennis-Star, der für Zuschauer- und TV-Interesse sorgen kann", erklärt der Turnierdirektor, der es traurig findet, dass die Deutschen nur vor dem TV-Gerät sitzen, wenn ein Landsmann oder eine Landsfrau gewinnt, "und sei es beim Frauenrodeln". Dass im Verband Niederrhein die Zahl der jugendlichen Tennisspieler ansteigt, interessiert laut von Arnim niemanden. Auch nicht Christina Begale. Die Geschäftsführerin der Düsseldorfer Sportagentur ahnt wohl, dass der WTC keine Zukunft hat: "Die Stadt hat ja etwas Neues in Aussicht." Kann Triathlon aber Weltklasse-Tennis ersetzen?