Düsseldorf Polit-Gerangel um Nachfolger für Bonin
CDU reklamiert das Vorschlagsrecht für den Beigeordneten-Posten für sich. Die SPD aber ist verstimmt. Kommt ein Parteiloser zum Zug?
Düsseldorf. Dass Bau- und Planungsdezernent Gregor Bonin (CDU) in gleicher Funktion nach Mönchengladbach wechselt, scheint nun endgültig ausgemachte Sache zu sein. Schon am 23. September soll der Rat der Nachbarstadt den 55-jährigen Architekten wählen. Bonins Vertag in Düsseldorf läuft zwar noch bis 2022, aber er selbst möchte mittlerweile lieber nach Mönchengladbach.
Was die Nachfolgefrage in Düsseldorf angeht, gilt: Die Debatte über einen Nachfolger hat noch gar nicht richtig begonnen, sorgt im Rathaus aber dennoch schon für Streit. Es geht darum, welche Partei für den Dezernentenposten das Vorschlagsrecht hat. Die CDU ist sicher: Das sind wir. Fraktionsgeschäftsführer Christian Zaum: „Wir sind nach wie vor die klar stärkste Fraktion im Rat, uns steht eindeutig ein dritter Dezernent zu. Wir erwarten deshalb, dass der OB da bald auf uns zukommt.“ Die CDU stellt noch den Verkehrs- (Stephan Keller) und den Kulturdezernenten (Hans-Georg Lohe).
Doch ob Geisel das tut, ist fraglich. Er und seine SPD sind vor allem verärgert, wie harsch die CDU die von ihnen „ausgeguckte“ neue Kämmerin Dorothee Schneider angegriffen hat. Auf jeden Fall soll die Personalie Planungsdezernent jetzt in Ruhe und diskret innerhalb der Ampel mit Grünen und FDP besprochen werden.
Da aber auch Grün und Gelb gewiss nicht einen dritten SPD-Dezernenten (neben dem Multi-Beigeordneten Burkhard Hintzsche und der neuen Kämmerin) favorisieren und selbst wohl keinen zweiten für sich fordern mögen, wird schon mit der Lösung „parteiloser Experte“ gewunken. Leicht zu finden indes wird so jemand nicht sein.