Schäden am Kö-Bogen doch größer

Breuninger, Poccino und das Parkhaus öffnen am 17. Oktober — alle anderen Geschäfte erst später. Wann, das ist noch völlig offen.

Düsseldorf. Glanzvoll und möglichst mit prominentem Besuch von Star-Architekt Daniel Libeskind sollte der Kö-Bogen am 17. Oktober eröffnet werden. Doch jetzt steht fest: Das „Grand Opening“ fällt vorerst flach. Zu groß sind die Schäden, die das Feuer in der Nacht zum vergangenen Freitag angerichtet hat.

„Die Brandfolgen sind gravierender, als sich das von außen darstellt“, erklärt Stefan Mühling vom Projektentwickler „Die Developer“ am Dienstagabend vor Ort. Dort ist nur noch eine blaue Scheibe zu sehen, wo die Feuerwehr in der Brandnacht Fenster zertrümmern musste, damit Rauch und Hitze entweichen konnten. Die Schadenshöhe könne er noch nicht beziffern, sagt Mühling — und will das vielleicht auch gar nicht tun: „Ich glaube, es ist unser gutes Recht, selbst zu entscheiden, ob wir dazu etwas sagen wollen.“ Gerüchten zufolge geht es allerdings um eine Summe zwischen fünf und zehn Millionen Euro. Immerhin: Die Statik ist nicht beschädigt.

Am 17. Oktober eröffnen jetzt erst einmal nur Breuninger, die Espresso-Bar Poccino und das Kö-Bogen-Parkhaus. Alle Geschäfte im anderen Gebäudetrakt müssen ihre Eröffnung verschieben. Der genaue Zeitpunkt werde „voraussichtlich im Laufe der nächsten Woche“ feststehen, sagt Mühling. Zurzeit kann er nicht einmal garantieren, dass es noch in diesem Jahr so weit sein wird. Auch ob Libeskind am 17. Oktober anreisen wird, ist noch unklar: „Wir stimmen das mit New York ab.“

Mühling wehrt sich beim Ortstermin auch gegen Mutmaßungen, die Baustelle sei nur unzureichend gesichert gewesen: „Die Maßnahmen haben bis Freitag dem üblichen Maß entsprochen.“ Während der Bauzaun noch gestanden habe, habe es Zugangskontrollen gegeben — das Gelände sei nachts bestreift worden. Doch aus Kreisen der Einsatzkräfte heißt es, in der Brandnacht sei keinerlei Security-Personal zu sehen gewesen. Zudem loderte das Feuer laut Polizei wohl schon eine Stunde lang, bevor es gegen 3.35 Uhr von einem Arbeiter entdeckt und gemeldet wurde. In jedem Fall, so Mühling, wurden die Maßnahmen seit dem Wochenende verschärft.

Unterdessen ermittelt die 17-köpfige Kommission „Kö-Bogen“ der Polizei weiterhin auf Hochtouren. Es dringen allerdings nur wenige Informationen an die Öffentlichkeit. Ob das Feuer etwa mit Brandbeschleunigern angefacht wurde, will Polizeisprecher André Hartwich nicht verraten. Ebenso wenig, ob es in dem Bereich Kameras gibt, die möglicherweise Bilder der Täter liefern können. Nur so viel: Der Verdacht, es könne sich um eine politisch motivierte Tat handeln, habe sich bislang nicht weiter erhärtet. Hartwich: „Wir lassen das nicht außer Acht, aber ermitteln auch nicht vordringlich in diese Richtung.“