Düsseldorf Tausende packen mit an und machen Düsseldorf sauber

Beim Dreck-Weg-Tag landeten 22 Tonnen Abfall in den Säcken. In Rath war es besonders viel.

Foto: Michaelis

Düsseldorf. In Rath sind die Müllsammler jedes Jahr besonders fleißig. 30 Säcke kamen beim Dreck-Weg-Tag in zwei Stunden zusammen, so viele wie an kaum einer anderen Stelle der Stadt. Schuhe, Autoreifen, Plastikbecher, ein alter Staubsauger, ein Helm — mehr als 50 Helfer zogen auch viel Kurioses aus dem Gebüsch und den Grünstreifen rund um den Schützenplatz und den Verkehrsübungsplatz. In Rath zeigte sich, dass das Interesse an einer sauberen Stadt gewachsen ist. Dieses Jahr waren mehr als 10 000 Müllsammler in der Stadt unterwegs und sammelten rund 22 Tonnen Müll ein — unterstützt von der PSD-Bank und der Awista.

Ingo Lentz von Pro Düsseldorf, Veranstalter der Aktion, ist traurig und erfreut gleichermaßen. „Mit dem Dreck-Weg-Tag wollen wir vor allem erreichen, dass die Leute auf das Thema aufmerksam werden und nicht mehr so viel wegschmeißen.“ Wenn viele Tonnen zusammenkommen, so sei das immer auch ein Zeichen dafür, wie viel Abfall neben dem Mülleimer landet. „Das Beispiel in Rath hat mich schockiert“, sagt er. „So viel Müll, das kann einfach nicht sein.“

Die Helfer — aktiviert vom Schützenverein und von der CDU — nehmen es gelassen. „Hier wird es schnell wieder dreckig, aber durch die Aktion hat man erst einmal eine gewisse Grundsauberkeit“, sagt einer der Helfer. Auch Madleen und Jennifer schreckt der Dreck nicht ab. „Wir wollen etwas für die Umwelt tun“, erzählen die beiden Mädchen, die bei den Stadttrommlern aktiv sind. Sie sind stolz, am Ende viel geschafft zu haben. „Auch mit den anderen aus dem Verein etwas zusammen zu machen ist toll“, sagt Jennifer. Und statt Müll leuchten am Ende Frühlingsblumen am Straßenrand.

Als Gemeinschaftsaktion haben einige Mitglieder des Vereins Nebenan in Unterbilk den Dreck-Weg-Tag gesehen. Sie waren zum ersten Mal dabei und haben sich das Rheinufer hinter dem Rheinturm Richtung Süden vorgenommen. „Dort liegt viel rum, das sieht man beim Joggen“, sagt Miriam Wisbert. „Viele lassen ihre Überreste vom Picknick einfach liegen — mitten in der Natur. Das geht nicht.“

An Besucher und Spaziergänger denken auch die Mitarbeiter des Hyatt-Hotels am Medienhafen. Sie sind ebenfalls am Rhein aktiv, in der Nähe des Hotels — jedes Jahr wieder. „Dort unten kommt ansonsten ja nie jemand hin“, sagt Miriam Raczing. Die Assistentin der Direktion scheut sich nicht, ausgerüstet mit festen Schuhen und Arbeits-Handschuhen, vom Wasser angegammelte Matratzen, einen alten Koffer und jede Menge Plastik aus dem Geröll und Gestrüpp zu ziehen. „Das ist unser Beitrag zu sozialen Projekten“, sagt sie.

Das Engagement freut Lentz, doch er will weitergehen. „Wir wollen die sozialen Medien stärker nutzen, um das Thema das ganze Jahr über in den Köpfen zu halten.“ Ein Gewinnspiel bildet den Anfang (siehe Info-Kasten). „Am besten wäre es, wenn der Dreck-Weg-Tag unnötig wird.“