Düsseldorf Neues Konzept: Ein Restaurant zum Mieten

Im alten Postverteilzentrum steht alle 14 Tage ein anderer Koch am Herd. Junge Leute können sich so ausprobieren.

Foto: J. Michaelis

Düsseldorf. Eine Location und trotzdem alle 14 Tage ein neues Restaurant samt neuer Speisekarte: „Laden ein“, Deutschlands erstes Restaurant-Sharing-Konzept aus Köln, lädt fortan im ehemaligen Postverteilzentrum Grand Central an der Erk-rather Straße 33 zum Entdecken und Ausprobieren ein. Der erste Gastgeber ist schon eingezogen: Auf der Speisekarte von „Turbo Bao“ stehen Taiwanesische Street-Food-Spezialitäten.

Auf den Teller kommen Gua Baos, fluffige Hefeteigtaschen, die Küchenchef Predrag Stojanovic im traditionellen Bambusdämpfer zubereitet. Die optischen Hingucker sind wahlweise mit frittiertem Zitronengras-Tofu, Hähnchenfleisch oder Garnelen gefüllt. Dazu kommen Chinakohl, Austernpilze, Sesam, Minze, und obendrauf frittierte Rote-Bete-Sprossen. Und es gibt hausgemachte Sauce: etwa eine fruchtige Mango-Chili-Soße oder einen Blaubeerketchup. Als Beilagen gibt es Taropommes aus der Taro-Wurzel.

Predrag Stojanovic mischt bereits seit drei Jahren erfolgreich am Street Food-Festival mit. Für ihn ist „Laden ein“ ein Test, ob ihm auch der Betrieb eines ganzen Restaurants gelingt. „Wir möchten sowohl den Gästen wechselnde Food-Erlebnisse präsentieren als auch angehenden Restaurant-Gründern eine Plattform bieten, sich auszuprobieren“, umreißt der Kölner Till Riekenbrauk als „Laden ein“-Mitbegründer die Idee hinter dem Konzept. „Eine Restaurant-Gründung birgt ein gewisses Risiko. Es braucht ein Startkapital von etwa 150 000 Euro. Wie viele kennt man, die pleite gehen. Wir schaffen mit unserem Konzept einen Zwischenschritt.“

Die Macher stellen Infrastruktur, Fläche und Personal und unterstützen die Gastgeber bei wirtschaftlichen Basics und Vermarktung. Die Gastgeber erhalten für zwei Wochen ein eigenes Restaurant mit einkalkulierbarem Risiko. Die Gastgeber-Auswahl erfolgt zu 90 Prozent aus dem erfolgreichen Street Food-Festival-Format. Riekenbrauk. „Wir haben auch erfahrene Gastronomen dabei. So kam ein Berliner nach Köln, um den Markt zu testen.“

Der Vorteil für den Standort in Düsseldorf: „In unserem ersten ‚Laden ein’ in Köln hatten wir schon 33 Gastgeber, so dass wir in Düsseldorf ein Best of anbieten können.“ Wie lässt sich der Erfolg des Konzepts erklären? „Es entsteht ein neues Bewusstsein für Essen. Die Leute wollen eine offene Küche, bei der man jeden Handgriff sieht“, so Till Riekenbrauk. Die Hallen des ehemaligen Postverteilzentrum bieten eine reizvolle Kulisse für das innovative Konzept. Zur Ausstattung gehören ein offener, in schwarz-neongelb gehaltener Kochbereich sowie ein Innen- und Außensitz-Bereich aus hellem Holz. Pflanzen- und sparsam eingesetzte Deko runden das Ganze ab.