Vergewaltigungsverdacht nicht erhärtet: 33-Jähriger kommt aus U-Haft frei

Düsseldorf. Ein erleichtertes Lächeln beim Angeklagten, ein leiser Jubel aus der Zuschauerreihe: Ein 33-jähriger Mann wurde jetzt mangels dringenden Tatverdachts aus der Untersuchungshaft entlassen.

Er war von seiner Ex-Freundin beschuldigt worden, sie vergewaltigt zu haben. Nun läuft es nach Angaben seines Verteidigers auf einen Freispruch hinaus. Seiner Meinung nach saß der Mann drei Monate unschuldig in Haft.

Laut Anklage hatte der Mann am 4. Juni seine Ex-Freundin Tanja R. (29) in seiner Wohnung mit Handschellen ans Bett gefesselt und sie vergewaltigt. Unter Tränen schilderte das vermeintliche Opfer dem Vorsitzenden Richterin beim Prozessauftakt, wie sie den Angeklagten im Volksgarten kennengelernt und rund zehn Tage mit ihm zusammen gewesen war. "Es war schön, er brachte mich zum Lachen, war zärtlich", sagte R. Doch dann habe der Mann ein anderes Gesicht gezeigt. Er sei plötzlich auf sie losgegangen und habe sie vergewaltigt. Im Laufe des Prozesses wurde ihre Version der Geschichte jedoch in Zweifel gezogen: Bei der Schilderung der Tat verstrickte sie sich in Widersprüche - einmal sprach sie von einem Rock, unter der ihr gefasst wurde, später von einer Hose, die ihr runtergezogen worden war.

Ihre ehemals beste Freundin sagte aus, R. habe sich alles ausgedacht, um sich an ihm für die Trennung zu rächen. Auch die Frauenärztin, die das Opfer untersucht hatte, konnte nicht feststellen, dass es eine Vergewaltigung gegeben hatte. Das Gericht wird am 18. Oktober seine Entscheidung verkünden.