Düsseldorf-Grafenberg Von Rittern, Knappen und Gauklern
Düsseldorf. Es war ein ungewohnter Anblick am Sonntag auf der Galopprennbahn in Grafenberg: Mittelalterliche Ritter zu Pferde trotzten dem Regen und trugen ein Turnier mit Tjost aus. Während im Hintergrund weiter Golf gespielt wurde, versuchten die Teilnehmer mit den langen Holzspeeren Tierattrappen zu erlegen, schwer zu treffende Ringe aufzuspießen oder einen Gegenspieler vom Pferd zu holen.
Trotz des schlechten Wetters war die Tribüne gut gefüllt. Und auch die Tatsache, dass Oberbürgermeister Thomas Geisel verspätet zur Eröffnung des Turniers erschien, störte die Zuschauer nicht weiter. Vor allen Dingen die jüngsten Besucher des Mittelalterfestes beobachteten gebannt wie die Ritter miteinander kämpften und ihre Knappen sie unterstützten. Dabei wurde relativ schnell deutlich, welchen der Teilnehmer das Publikum favorisierte: Es war Graf Adolf von Berg, der, mit dem Bergischen Löwen auf seinem Wappen geschmückt, den Applaus der Zuschauer auf seiner Seite hatte.
Doch das Turnier war nur ein Aspekt des buntes Programms, welches das Fest an diesem Wochenende zu bieten hatte: Musik, eine Gauklerin, und sogar ein Kinder-Ritterturnier, bei dem die Kleinen selbst einmal in die Rolle ihrer Helden schlüpfen konnten, gab es zu erkunden. Die Kinder, denen dabei das Ringstechen oder Schwertschlagen doch etwas zu abenteuerlich war, konnten auch etwas kleiner anfangen und als Junker das Bogenschießen ausprobieren.
Trotz Regen gut besucht: Mittelalterfest auf der Grafenberger Galopprennbahn
Auf dem großen mittelalterlichen Markt begegneten einem die unterschiedlichsten Angebote: handgefertigter Silberschmuck, Leinenkleider, Schwerter - kurz: alles, was man braucht um gebührend in die Stimmung eines Marktes von vor ungefähr 1000 Jahren einzutauchen.
Und diese Gelegenheit nutzten nicht nur viele Besucher, sondern auch einige Verkäufer an den Ständen, wie die authentisch verkleidete Lena Hanußek (19), die Pistolen und altertümliche Biersorten verkaufte: „Ich mag die Atmosphäre und fühle mich hier wohl.“
