Karneval Zoch wird nachgeholt: Die 13 soll den Narren Glück bringen
Am 13. März soll der Zoch jetzt rollen. Doch viele hatten sich schon auf den Mai gefreut und sind nun enttäuscht.
Düsseldorf. Spannend machten die Narren es Dienstagabend. Erst nach 18.30 Uhr gab das Carnevals Comitee den neuen Zoch-Termin bekannt: Am 13. März wird der Umzug nun nachgeholt. Zuerst war der 6. März im Gespräch — doch der Einzelhandel protestierte wegen des verkaufsoffenen Sonntags.
„Klar, in Ordnung“, war der erste Kommentar von Jacques Tilly, der von der WZ den neuen Termin erfuhr, „natürlich wünsche ich mir, dass möglichst viele neue Wagen gebaut werden.“ Weniger begeistert ist er davon, dass an dem Tag gleich in drei Bundesländern gewählt wird: „Dann sind wir praktisch schon am nächsten Tag nicht mehr aktuell. Ich hätte mir gut einen Termin im Mai vorstellen können.“
„Damit wird der Sinn des Karnevals ad absurdum geführt. Der ist doch, dass man es vor Beginn der Fastenzeit noch einmal richtig krachen lässt“, so die Meinung von Kabarettist Frank Küster. Der hätte sich lieber einen Zug im Mai gewünscht wie 1990: „Ich habe vor 25 Jahren vor dem Kreuzherreneck gestanden. Das erste Helau war noch ein bisschen merkwürdig, aber nach dem dritten Wagen kam man schon in Stimmung.“ Michael Hänsch, Geschäftsführer der katholischen Kirche in Düsseldorf, kann mit dem 13. März gut leben: „Es ist noch nah am Karneval und in der kühlen Jahreszeit.“ Zudem seien die Sonntage in der Fastenzeit ja gleichsam ausgeklammert, die Feierei somit abgesegnet.
„Ein Kriterium war auch, dass an einem Sonntag die Geschäfte an der Königsallee nicht schließen müssen und das die Verkehrssperrungen sich in Grenzen halten“, sagt Michael Laumen, Präsident des Comitee Carneval.
„Ich finde das in Ordnung, wenn der Umzug in der Fastenzeit stattfindet“, so Schützenchef Lothar Inden, „schließlich hat sogar der Kölner Kardinal seinen Segen dazu gegeben.“ Den Karneval einfach ausfallen zu lassen, findet Inden nicht gut: „Ich denke an die Menschen, die ein ganzes Jahr an den Wagen gearbeitet haben. Das ist schon in Ordnung so.“
Engelbert Oxenfort, Ehrenpräsident des Comitee Carneval, erinnert sich noch genau an den Mai 1990. „Das war toll, als wir damals bei dem schönen Wetter durch die Straßen gezogen sind. Wir haben damals gesagt, dass dies eine einmalige Aktion bleiben sollte — aber ich wäre dennoch wieder für eine Verlegung in den Mai gewesen.“ Oxenfort hält nichts von dem Termin im März: „Dann zieht der Zoch in der Fastenzeit und das würde ich überhaupt nicht gerne sehen. Außerdem kann es dann auch wieder Probleme mit dem Wetter geben.“
Dagmar Pagalies war 1990 beim Zoch im Mai die Venetia. Sie erinnert sich: „Das war ein tolles Erlebnis, aber der Bezug zum Karneval fehlte natürlich. Deshalb sind solche Ersatztermine immer etwas schwierig.“