Integrationsbüro ist nach anderthalb Jahren etabliert
Die Krefelder Integrationsbeauftragte Meltem Söylemez zieht ein positives Resümee ihrer Arbeit. Vor allem das Internet funktioniere als Bindeglied für die Zielgruppe.
Krefeld. Das Integrationsbüro wird positiv von der Krefelder Bevölkerung aufgenommen. Dieses positive Resümee zieht die Integrationsbeauftragte Meltem Söylemez nach knapp anderthalbjähriger Tätigkeit für die Stadt. Regelmäßige Beratungsgespräche mit hilfebedürftigen Menschen, ein eigenes Internetportal, die Organisation von interkulturellen Veranstaltungen und die Unterstützung der Migranten-Selbstorganisationen seien die Instrumente, mit denen dieses Ziels erreicht wurde, berichtet sie.
Seit September hätten Söylemez und ihr Team 220 Beratungsgespräche geführt. „Das zeigt uns, dass sich das Integrationsbüro als Anlaufstelle gut etabliert hat“, erläutert die Leiterin. Dennoch würden bestehende Integrationsangebote teilweise nicht genutzt. Das liege nicht an der Qualität der Angebote, betont die Integrationsbeauftragte, sondern daran, dass sie die Zielpersonen oft noch nicht erreichen.
Das Internetportal des Integrationsbüros, das Anfang des Jahres an den Start ging, habe allerdings einen bemerkenswerten Schritt dazu beigetragen, alle Akteure der Integrationsarbeit zu vernetzen und die Vielfalt der Angebote übersichtlich darzustellen.
Die Statistik belegt, dass diese Angebote gesehen werden. „Circa 2000 bis 2500 Mal wurde die Seite in den ersten Monaten aufgerufen“, sagt Meltem Söylemez. Das Integrationsbüro fördert den interkulturellen und interreligiösen Dialog, steht bei Projektanträgen und ehrenamtlichem Engagement unterstützend zur Seite und initiiert in Zusammenarbeit mit Migranten-Selbstorganisationen Veranstaltungen wie die Interkulturellen Wochen. Als Grundlage dafür ist im Integrationskonzept der Stadt Krefeld ein gemeinschaftliches Verständnis von Integration formuliert worden.
Für Meltem Söylemez ist Krefeld ein positives Beispiel für gelungene Integrationsarbeit. Dies zeige sich alleine durch die knapp 50 Migranten-Selbstorganisationen sowie die hohe Schulabschlussquote von jungen Migranten in Krefeld, im Vergleich zu anderen Städten. Sie erläutert, dass Integration ein zweistufiger Prozess sei: „Es ist wichtig, die Multikulturalität in unserer Stadt als Stärke zu betrachten und neben der Integration der Migranten auch die Toleranz der Mehrheitsgesellschaft zu fördern, um so Vorurteile abzubauen.“
Derzeit organisiert die Integrationsbeauftragte ein Austauschtreffen mit allen Akteuren der Integrationsarbeit. „Mir ist es wichtig, dass ein regelmäßiger Informations- und Wissenstransfer stattfindet“, sagt sie. Nur so könne man Doppelstrukturen vermeiden und gewährleisten, dass vorhandene Ressourcen zielgerichtet eingesetzt werden.
Als Schnittstelle zwischen zivilgesellschaftlichen Akteuren der Integrationsarbeit, der Politik und der Verwaltung ist das Integrationsbüro der Stadt Krefeld im Geschäftsbereich des Oberbürgermeisters angesiedelt. Meltem Söylemez: „Integration ist in Krefeld zur Chefsache erklärt worden, sie ist eine Querschnittsaufgabe und spiegelt sich in allen Bereichen der Verwaltung wieder.“