Kontrollen Rheinbrücke: Polizei stoppt 400 Lastwagen
Krefeld · Seit September ist die Querung für schwere Lastwagen gesperrt. Viele missachten offenbar diese Regelung.
Über das ein oder andere Verbot kann man streiten. Dass die Uerdinger Rheinbrücke für Lastwagen ab 7,5 Tonnen im September gesperrt wurde, ist eher unstrittig. Wer die Schäden unter den Fahrbahnplatten des Bauwerks gesehen hat, dem kann schon mal anders werden, wenn er hinter sich dann doch einen Lastwagen über die Stahlkonstruktion fahren sieht. Mittels Video hatten Mitarbeiter von Straßen.NRW festgehalten, dass ganze Betonelemente der Rheinbrücken-Fahrbahn in Bewegung gerieten, wenn Lastwagen das Bauwerk querten.
Nicht jeder nimmt
das Lkw-Verbot ernst
Daher ist nicht lange gezögert worden: Nachdem die Schäden am Betonmaterial bei einer Routine-Untersuchung aufgefallen waren, ist ab 13. September die Sperrung für schwere Lastwagen eingeführt worden. Kurz hinter der Rheinbrücke auf Duisburger Seite sind immer wieder Kontrollen zu sehen gewesen. Das Ergebnis könnte erahnen lassen, dass nicht jeder das Verbot so richtig ernst genommen hat. Das Zwischenfazit der Duisburger Polizei, die die Kontrollen durchgeführt hat, bis Mitte November: Rund 400 Lastwagen seien gestoppt und ihre Fahrer verwarnt worden, teilt Polizeisprecherin Jaqueline Grahl unserer Redaktion mit. In diesen rund zwei Monaten sei der Verkehr im Rahmen von 14 Schwerpunktkontrollen kontrolliert worden. Dabei gebe es keine Regelmäßigkeit. Vorherzusagen, wann die nächste Kontrolle stattfindet, ist also nicht möglich.
Warum so viele Lastwagen-Fahrer das Verbot offenbar nicht beachten? „Wir spekulieren da nicht. Allerdings hören wir generell bei solchen oder ähnlichen Verstößen öfter: Habe ich nicht gewusst, ist aber die beste oder schnellste oder einzig bekannte Strecke, Schild nicht gesehen“, so die Polizeisprecherin weiter. Daher müssten auch die Beamten der Direktion Verkehr davon ausgehen, dass das Verbot missachtet wird. „Wir haben hier mit Sicherheit eine Dunkelziffer – die haben wir aber auch bei sämtlichen Verkehrsverstößen wie zum Beispiel bei der Handybenutzung während der Fahrt oder Verstößen gegen die Gurtpflicht. Wir können leider nicht überall zur gleichen Zeit sein“, teilt Grahl weiter mit.
Und mit welchen Strafen müssen die Lastwagenfahrer rechnen? Aufgrund „der vorhandenen Beschilderung“ könne ein „Verwarnungsgeld in Höhe von 20 Euro“ erhoben werden. Ähnlich gezielte Kontrollen sind auf der Krefelder Rheinseite übrigens nicht durchgeführt worden und auch nicht geplant, erklärte ein Polizeisprecher unserer Redaktion. Die Polizei kontrolliere aber im Bereich der B288-Strecke, wie die Verkehrssituation sich im Rahmen des Verbots entwickelt.
Die Sanierung mit dem Ziel, das Lastwagen-Verbot bis Ende des Jahres aufzuheben, hat am 11. November begonnen. „Allerdings können die Arbeiten nur bei Temperaturen über dem Gefrierpunkt ausgeführt werden“, hatte Straßen.NRW mitgeteilt. Die Kosten für die Sofortmaßnahme würden bei einer Million Euro liegen. Dabei gehe es um die Beseitigung der gravierenden Schäden. Dafür werde mit Beton mit Kunststoffzusatz gearbeitet, hatte Straßen.NRW-Planer Stephan Huth erklärt. Mehrere Kolonnen seien eingesetzt.